Wiesenstaubbecher, Wiesenstäubling, Lycoperdon pratense

Der Wiesenstäubling ist ein weitverbreiteter Folgezersetzer der typischerweise von Juni bis November auf grasigen Flächen erscheint. Typische Habitate sind parkähnliche Flächen, Gärten und landwirtschaftlich genutzte Flächen wie zum Beispiel Viehweiden. Der Wiesenstäubling ist jung ein guter, sammelbarer Speisepilz. Voraussetzung ist, dass man die Art in einem passenden Habitat findet und das Fleisch der Art noch reinweißlich ausfällt. Typisch für den Wiesenstäubling ist das Erscheinen von April bis November auf grasigen Flächen, ein maximaler Durchmesser der Fruchtkörper von bis zu acht Zentimetern mit verschiedenen, typischen stäublingsformen, weißliche bis hellgelbweißliche und im Alter graubraune Farben, eine stachelig-feinkörnige Oberfläche der Fruchtkörper, wobei sich die stacheligen Körnchen leicht abwischen lassen, das zweigeteilte, jung komplett weiße Fleisch der Fruchtkörper mit weißer Fruchtmasse, die sich aber schnell hell grüngelbweißlich und später olivbräunlich verfärbt, ein angenehm aromatisch-pilziger Geruch und Geschmack.


Bezeichnung

Wiesenstaubbecher, Wiesenstäubling, Wiesenbovist, Münzstäubling, Münzbovist, Niedergedrückter Stäubling, Lycoperdon pratense

Gattung

Lycoperdon, Stäublinge

Diese Art finden

Der Wiesenstäubling ist ein weitverbreiteter Folgezersetzer ohne besondere Habitatsansprüche. Die Art kann in Gärten, auf parkähnlichen Flächen, auf Fußballplätzen, Viehweiden, an grasigen Waldrändern und in vielen anderen Habitaten angetroffen werden. Typisch ist für die Art also nur das Erscheinen auf grasigen Flächen.

Der Wiesenstäubling kann über einen relativ langen Zeitraum hinweg gefunden werden. Erste Funde der Art sind tatsächlich schon im Frühling möglich. Die Art kann dann potentiell bis zum ersten harten Frost im November oder Dezember immer wieder Fruchtkörper bilden. Hauptsaison hat die Art ungefähr von Juni bis November.

Unser Erstfund des Wiesenstäublings gelang zum Monatswechsel Juli / August und wurde auf einer Liegewiese an einem Badesee gemacht. Das spannende an unserem Fund war, dass sich der Wiesenstäubling dort das Habitat mit einem seiner typischen Verwechslungspartner, dem Bleigrauen Zwergbovist, geteilt hat. Die beiden Arten wuchsen zwar nicht gemischt, bildeten aber nur wenige Schritte voneinander entfernt zwei Fruchtkörper-Gruppen mit wunderschönen, jungen & frischen Fruchtkörpern.

Speisewert & Verwendbarkeit

Der Wiesenstäubling ist jung ein guter, sammelbarer Speisepilz. Voraussetzung ist, dass man die Art in einem passenden Habitat findet und das Fleisch der Art noch reinweißlich ausfällt. Gerade auf parkähnlichen und landwirtschaftlich genutzten Flächen ist bei Speisepilzen immer etwas größere Vorsicht geboten. Man weiß hier nie so genau, ob Unkrautvernichtungsmittel zum Einsatz gekommen sind, oder eventuell Rasenflächen kurz vor der Fruchtung der gefundenen Art in irgendeiner Weise chemisch behandelt oder gedüngt wurden. Das Worst-Case wären frisch mit Pestiziden besprühte Speisepilze, die dann potentiell direkt so auf dem Teller landen.



Beschreibung

Der Wiesenstäubling erreicht einen maximalen Durchmesser von bis zu acht Zentimetern. Die Fruchtkörper sind je nach Sonneneinstrahlung weißlich bis hellgelb- oder hellgrauweißlich gefärbt. Alte Fruchtkörper fallen dann meist eher graubräunlich bis dunkelbräunlich aus. Die Oberfläche der Fruchtkörper fällt leicht stachelig-feinkörnig aus, wobei die Körnchen oder feinen Stacheln durch Berührung oder auch starken Regen abgewischt werden und so auch mal ganz oder zumindest teilweise fehlen können.

Die Fruchtkörper der Wiesenstäublinge besitzen vor allem jung eine eher rundliche, kugelartige Form. Mit zunehmenden Alter ergeben sich dann aber gerne auch mehr breite als hohe Fruchtkörper und daraus resultierend andere Formen. Typisch ist auch eine gewisse, unregelmäßig wellige Form gerade im Übergangsbereich von der Basis zum Kopf der Fruchtkörper.

Das Fleisch der Wiesenstäublinge ist jung und brauchbar komplett weißlich gefärbt. Die Fruchtschicht fällt dabei aber auch jung schon deutlich zweigeteilt aus. Die Art zeigt nämlich durchgehend weißes Fleisch & eine sich farblich ändernde & durch eine Außenhaut getrennte Fruchtmasse im oberen Teil des Fruchtkörpers. Die jung ebenfalls noch weiße Fruchtmasse verfärbt sich mit zunehmendem Alter erst hell grüngelb-weißlich und später olivbräunlich.

Der Wiesenstäubling besitzt einen kaum sichtbaren, weißen Stiel. An der Basis des Fruchtkörpers befindensich häufig kräftige, weißliche Myzelstränge. Der Geruch fällt angenehm pilzig aus. Die Geschmacksprobe fällt aromatisch-pilzig aus. Das Sporenpulver ist olivbräunlich gefärbt.

Kernmerkmale

  • Typischerweise von April bis November im Gras zu finden
  • Maximaler Durchmesser bis zu acht Zentimeter
  • Verschiedene, typische „Stäublingsformen“ bei den Fruchtkörper möglich
  • Weißliche bis hellgelbweißliche & im Alter graubraune Farben typisch
  • Oberfläche der Fruchtkörper in der Regel stachelig-feinkörnig
  • Stacheln / Körnchen auf der Oberfläche leicht abwischbar
  • Fleisch der Fruchtkörper zweigeteilt in Fleisch des Fruchtkörpers & Fruchtmasse
  • Fleisch des Fruchtkörpers in der Regel lange weiß bleibend
  • Sporenmasse dagegen schnell von weiß über hellgelbgrünlich zu olivbräunlich wechselnd
  • Stielbasis gerne mit deutlichen, weißen Myzelsträngen
  • Geruch angenehm pilzig
  • Geschmack aromatisch pilzig

Synonyme

Lycoperdon depressum, Lycoperdon hiemale, Lycoperdon subpratense, Lycoperdon gemmatum var. pratense, Utraria pratensis, Calvatia subpratensis, Calvatia depressa, Vascellum depressum, Vascellum pratense, Vascellum subpratense, Vascellum pratense subsp. subpratense