Flaschenstäubling, Flaschenbovist, Lycoperdon perlatum

FLASCHENSTÄUBLINGE SIND ESSBAR | FLEISCHFARBE PRÜFEN | NUR JUNG & FRISCH VERZEHRBAR

Bezeichnung

Flaschenstäubling, Flaschenbovist, Warzenstäubling, Würziger Staubbuff, Warziger Staubbuff, Staubbuff, Staubdeiberl, Nonnenfürzle, Fohenfist, Puffpilze, Lycoperdon perlatum

Gattung

Lycoperdon, Stäublinge

Diese Art finden

Der Flaschenstäubling ist ein weit verbreiteter Folgezersetzer. Die Art kann in den verschiedensten Waldarten gefunden werden. Am häufigsten finden wir die Art in Nadel- und Nadelmischwäldern, aber auch in reinen Laubwäldern kommt es immer wieder zu Funden. Der Flaschenstäubling ist zwar durchaus dafür bekannt eher auf dem Waldboden zu erscheinen, kann aber immer wieder auch auf Totholz oder zum Beispiel aus Zapfen herauswachsend gefunden werden.

Insgesamt sind finden kann man Flaschenstäublinge über die komplette Hauptsaison, also meist von Mai bis November, möglich. Am häufigsten finden wir Flaschenstäublinge hauptsächlich von September bis zum ersten harten Frost im November. Flaschenstäublinge findet man nur selten einzeln, sondern oft sogar büschelig wachsend mit zahlreichen Fruchtkörpern pro Fund.

Speisewert & Verwendbarkeit

Der Flaschenstäubling wird in der Literatur unterschiedlich bewertet. Von “jung guter Speisepilz”, über “mit abgeogener Außenhaut als Mischpilz brauch” bis zu “essbar, aber dumpf und muffig” lassen sich hier wirklich die unterschiedlichsten Informationen finden. Wir kennen durchaus Sammler, die die Art wirklich gerne sammeln und die Art als Speisepilz schätzen. 

Wir haben aus der Community aber mindestens genauso viele Rückmeldungen in Richtung “unbrauchbar" bzw. “ungenießbar” erhalten. Auch wenn der Flaschenstäubling sicherlich noch zu den besseren Speisepilzen unter den Stäublingen gehört, uns schmeckt er trotzdem zu dumpf. Im Endeffekt ist der Flaschenstäubling eine von vielen Arten, bei der es wohl auf die eigene geschmackliche Prägung an kommt. Im Zweifel einfach ausprobieren.



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Beschreibung

Der Flaschenstäubling bildet keulenartig oder birnenartig geformte Fruchtkörper aus. Die Fruchtklörper erreichen dabei eine Höhe von bis zu zehn und einen maximalen Durchmesser von bis zu sechs Zentimetern. 

Die Fruchtkörper der Flaschenstäublinge sind jung weißlich und später gräulich bis graubräunlich gefärbt. Vor allem jung sind die Fruchtkörper außerdem mit körnigen, weißen, spitzkegeligen Stacheln besetzt, die sich sehr leicht von den Fruchtkörpern lösen lassen. Löst man die Stacheln, dann zeigt sich auf der Oberfläche der Fruchtkörper ein netzartiges Muster. 

Das Fleisch der Flaschenstäublinge ist weiß gefärbt und verfärbt sich mit zunehmendem Alter erst etwas gelblich und später gelbolivbräunlich. Die Art besitzt einen pilzigen Geruch und eine milde, aber etwas dumpfe Geschmacksprobe.

Wann sind Flaschenstäublinge zu alt?

Es sollte immer penibel darauf geachtet werden, dass man Flaschenstäublinge wirklich nur dann für Speisezwecke sammelt, wenn die Flaschenstäublinge innen noch komplett weißlich gefärbt ausfallen. Sobald sich irgendwelche (gelben, grünen, gelbbraunen, grünbraunen, braunen) Verfärbungen zeigen, sind Flaschenstäublinge zu alt und sollten nicht mehr gesammelt werden.

Verwechslungsgefahr

Der Flaschenstäubling ist durch seine für Pilze etwas untypischen Fruchtkörper, ohne Lamellen oder Röhren, die typischen Farben und die pyramidenartigen Stacheln leicht zu bestimmen und kaum und vor allem, bei entsprechender Merkmalkenntnis, nicht mit giftigen Arten zu verwechseln. Es muss ansonsten nur darauf geachtet werden, dass man Flaschenstäublinge wirklich nur dann für Speisezwecke sammelt, wenn die Flaschenstäublinge innen noch komplett weißlich gefärbt ausfallen.

Die in der Literatur manchmal beschriebene Gefahr einer Verwechslung mit ganz jungen, potentiell auch tödlich giftigen Knollenblätterpilzen richtet sich vor allem an Neulinge beim Thema Pilze. Selbst ganz junge Knollenblätterpilze sollten im Schnittbild einen deutlichen Lamellenansatz zeigen und sind somit über ein Schnittbild sehr einfach von Flaschenstäublingen zu trennen.

Synonyme

Lycoperdon bonordenii, Lycoperdon gemmatum, Lycoperdon gemmatum var. perlatum, Lycoperdon lacunosum, Lycoperdon perlatum var. lacunosum, Lycoperdon excipuliforme var. perlatum, Lycoperdon perlatum var. lacunosum, Lycoperdon perlatum var. albidum, Lycoperdon perlatum var. bonordenii, Lycoperdon perlatum var. dobremezianum