Bleigrauer Zwergbovist, Bleibovist, Bovista plumbea
Der Bleigrauer Zwergbovist ist ein wärmeliebender Folgezersetzer, der vor allem von Juli bis Oktober auf Rasenflächen und gerne auch auf sandigen Böden erscheint. Typische Habitate sind Trockenrasen- oder auch parkähnlichen Flächen. Der Bleigrauer Zwergbovist ist essbar, solange die Fruchtschicht reinweißlich gefärbt ist. Zeigen sich im Schnittbild auch nur dezente grüngelbliche Verfärbungen, dann sind die Fruchtkörper zu alt für den Speisepilzkorb.
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Essbar: Wiesenstaubbecher, Lycoperdon pratense
- Essbar: Flaschenstäubling, Lycoperdon perlatum
- Essbar: Grauer Stäubling, Lycoperdiscus lividus
- Essbar: Beutelstäubling, Lycoperdon excipuliforme
- Birnenstäubling, Apioperdon pyriforme
- Essbar: Hexenei der Stinkmorchel, Phallus impudicus
- Essbar: Stachelsporige Mäandertrüffel, Choiromyces meandriformis
- Essbar: Riesenbovist, Calvatia gigantea
- Giftig: Gefelderter Kartoffelbovist, Scleroderma areolatum
- Giftig: Dickschaliger Kartoffelbovist, Scleroderma citrinum
Diese Art finden
Der Bleigrauer Zwergbovist ist ein wärmeliebender Folgezersetzer, der gerne auf sandigen Böden erscheint. Es handelt sich um eine der, wenn nicht sogar die häufigste Arte aus dem Bereich der Zwergboviste. Die Art erscheint dabei meist auf verschiedenen Rasenflächen. Eine Vorliebe scheint die Art dabei laut der Literatur für Trockenrasenflächen zu besitzen. Wir selbst konnte die Art bisher nur auf einer parkähnlichen Fläche entdecken. Der Bleigraue Zwergbovist kann insgesamt vom Frühsommer bis in den Herbst gefunden werden. Die Hauptsaison liegt vor allem im Zeitraum Juli bis Oktober.
Unser Erstfund des Bleigrauen Zwergbovistes gelang zum Monatswechsel Juli / August und wurde auf einer Liegewiese an einem Badesee gemacht. Das spannende an unserem Fund war, dass sich der Bleigrauen Zwergbovist dort das Habitat mit einem seiner typischen Verwechslungspartner, dem Wiesenstäubling, geteilt hat. Die beiden Arten wuchsen zwar nicht gemischt, bildeten aber nur wenige Schritte voneinander entfernt zwei Fruchtkörper-Gruppen mit wunderschönen, jungen & frischen Fruchtkörpern.
Speisewert & Verwendbarkeit
Der Bleigrauer Zwergbovist ist, wie die meisten Boviste & Stäublinge, essbar, solange die Fruchtschicht reinweißlich gefärbt ist. Zeigen sich im Schnittbild irgendwelche nicht weißlichen, gerne gelblichen, grünlichen, gelbgrünlichen oder sogar braunen Verfärbungen, dann sind Boviste und Stäublinge zu alt und sollten dementsprechend nicht mehr für Speisezwecke gesammelt werden.
Beschreibung
Der Bleigraue Zwergbovist bildet bis zu fünf Zentimeter große Fruchtkörper aus. Die Fruchtkörper sind jung komplett weißlich gefärbt, verfärben sich im Alter gelbbräunlichsbis olivbräunlich. Die Fruchtkörper fallen in der Regel rundlich bis eiförmig aus und erinnern tatsächlich etwas an Golfbälle. Jung fällt die Außenhaut noch weitestgehend glatt aus. Mit zunhemendem Alter fällt die Haut aber deutlich felderartig aufreißend aus.
Die Außenhaut des Bleigrauen Zwergbovistes lässt sich wie eine Eierschale von der Fruchtmasse schälen. Die Außenhaut fällt dabei aber vergleichsweise empfindlich aus und lässt sich nur mit kleineren Bruchstücken von der Fruchtmasse im Inneren lösen. Im Alter fällt die Außenhaut der Fruchtkörper ab und es bleibt violettgraue bis bleigraue Fruchtmasse zurück.
An der Basis oder Anwachsstelle des Bleigrauen Zwegbovistes befindet sich ein angedeuteter weißlicher und in der Regel mit Substrat (Sand, Erde, Gras) ummantelter Stielansatz. Der Stiel fällt an der Basis oft deutlich Myzelfilzig aus. Das Fleisch ist jung reinweißlich gefärbt und besitzt eine eher zähe Konsistenz. Später verfärbt sich das Fleisch olivschwärzlich.
Der Bleigraue Zwergbovist besitzt einen weitestgehend neutralen, unauffälligen bis leicht pilzigen Geruch und eine milde Geschmacksprobe. Das Sporenpulver ist olivbräunlich gefärbt.
Kernmerkmale
- Typischerweise von Juli bis Oktober im Gras zu finden
- Golfballartige & jung weißliche Fruchtkörper
- Außenhaut jung noch relativ Glatt, aber schnell felderartig aufreißend
- Außenhaut wie eine Eierschale von Fruchtschicht abschälbar
- Fruchtkörper mit zunehmendem Alter von weißlich über gelbbräunlich zu bleigrau umfärbend
- Basis mit weißlichem, myzelfilzigem Stielansatz
- Stielansatz häufig mit Erde, Sand oder / und Gras verwachsen
- Fleisch jung weißlich später olivschwärzlich
- Neutraler bis pilziger Geruch
- Milde Geschmacksprobe
Riesenbovist oder Zwerbovist
Gerade weil der Riesenbovist ein begehrter Speisepilz ist wird auch bei Zwergbovisten oft von einem jungen Riesenbovist ausgegangen. Allerdings erreichen Zwergboviste normalerweise nicht mal in Ausnahmefällen einen Durchmesser von mehr als ein paar Zentimeter. Der Riesenbovist kann durchaus einen Durchmesser von deutlich über einen Meter erreichen. Das verdeutlicht alleine den typischen Größenunterschied. Gut erkennbar ist der Unterschied vor allem bei reifen Fruchtkörper. Junge Riesenboviste würden mit einem Fruchtkörperdurchmesser von zwei, drei oder vier Zentimetern unter normalen Umständen auf keinen Fall zur Sporenreife übergehen. Findet man also einen vermeintlichen jungen Riesenbovist mit wenigen Zentimetern Durchmesser, der sich bereits gelblich, gelbgrünlich oder gar bräunlich verfärbt, dann ist der Riesenbovist eigentlich auszuschließen. Zwergboviste wachsen außerdem nicht selten in größeren Gruppen mit zahlreichen Fruchtkörpern, die dann gerne auch mit mehreren Fruchtkörpern büschelig wachsend erscheinen. Auch das wäre für Riesenboviste eher untypisch.
Synonyme
Bovista plumbea var. flavescens, Bovista plumbea var. ovalispora, Bovista brevicauda, Bovista suberosa, Bovista ovalispora, Lycoperdon bovista, Lycoperdon suberosum, Lycoperdon plumbeum, Lycoperdon ovalisporum, Lycogala plumbeum, Sackea plumbea, Globaria plumbea, Globaria plumbea var. suberosa, Endoneurum suberosum,