Parasitischer Röhrling, Pseudoboletus parasiticus

DER SCHMAROTZER RÖHRLING IST ESSBAR | REGIONAL SELTEN | SCHONENSWERT

Bezeichnung

Parasitischer Röhrling, Schmarotzer-Röhrling, Parasitischer Filzröhrling, Pseudoboletus parasiticus

Gattung

Pseudoboletus, Schmarotzerröhrlinge

Diese Art finden

Der Parasitische Röhrling oder auch Schmarotzer-Röhrling ist eine Kombination aus Symbiosepilz und Parasit. Die Art geht sowohl eine Symbiose mit verschiedenen Baumarten ein, befällt aber zudem die Fruchtkörper des Dickschaligen Kartoffelbovistes um Fruchtkörper zu bilden. 

In Deutschland ist der Schmarotzer-Röhrling nach wie vor selten und befindet sich auf der Roten Liste bedrohter Arten (Status RL-G - Gefährdung unbekannten Ausmaßes). Regional ist die Art aber durchaus zu finden. Unsere bisherigen Funde der Art beschränken sich auf ein Hochmoor in Bayern, in dem die Art in manchen Jahren als Massenpilz in Erscheinung tritt. 

Insgesamt finden kann man den Schmarotzer-Röhrling vom Frühsommer bis in den Herbst hinein. Hauptsaison dürfte die Art meist in den Monaten August und September haben. 

Speisewert & Verwendbarkeit

Der Schmarotzer-Röhrling ist leicht zu bestimmen und besitzt insgesamt einen tollen Speisewert. In Habitaten, in denen die Art sich bisher heimisch fühlt, kann man den Schmarotzer-Röhrling durchaus auch mal massenhaft finden. In solchen Fällen spricht aus meiner Sicht nichts dagegen einen kleinen Teil der Fruchtkörper für Speisezwecke zu sammeln. In Regionen, in denen der Schmarotzer-Röhrling nach wie vor selten zu finden ist, sollte man wie immer davon absehen die Art für Speisezwecke zu sammeln.

Achtung! Essbar wäre an der Stelle nur der Schmarotzer-Röhrling. Der Dickschalige Kartoffelbovist dient nur als Wirt und ist giftig. Beim Verzehr des Dickschaligen Kartoffelbovistes selbst würden unter anderem schwere Magen-Darmstörungen drohen.



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Beschreibung

Der Schmarotzer-Röhrling erreicht einen Hutdurchmesser von maximal zehn Zentimetern. Die Hutoberseite kann grünbräunlich, hellbräunlich oder ockerbräunlich gefärbt ausfallen und wirkt samtig. Oft fällt die Huthaut dunkelbraunfleckig aus. 

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Schmarotzer-Röhrling vergleichsweise eckige Röhren. Jung fallen die Röhren zitronengelblich und sehr fein aus. Mit zunehmendem Alter werden die Röhren schnell grobporiger und verfräben sich dann schmutzig gelblich. Das Sporenpulver ist olivbräunlich gefärbt. 

Der Stiel des Schmarotzer-Röhrlings erreicht eine Länge von bis zu acht und einen Durchmesser von maximal zwei Zentimetern. Der Stiel ist wie der Hut ebenfalls hellbräunlich gefärbt und kann ebenfalls braunfleckig ausfallen. 

Typisch sind am Stiel des Schmarotzer-Röhrlings vor allem die dunkelbraunen Pünktchen auf den hellbräunlichen Grundfarben des Stiels. Die Stielbasis fällt meist weißlich bzw. myzelfilzig aus und entspringt aus den Fruchtkörpern des Dickschaligen Kartoffelbovistes.

Der Schmarotzer-Röhrling besitzt gelbliches bis weißgelbliches und vergleichsweise festes Fleisch. Das Fleisch besitzt einen unauffälligen Geruch und eine milde Geschmacksprobe. 

Kernmerkmale

  • Fruchtkörper mit typischer “Filzröhrlingsoptik”
  • Braune, samtig wirkende Hutoberseite
  • Gelbe und vergleichsweise eckige Röhren auf der Hunterunterseite
  • Bräunlich gefärbter und dunkelbraun gepunkteter Stiel
  • Gelbliches bis weißgelbliches Fleisch ohne Blauen
  • Unauffälliger Geruch & angenehm milder Geschmack
  • Fruchtkörper wachsen aus Kartoffelbovisten heraus

Synonyme

Pseudoboletus parasiticus var. piperatoides, Pseudoboletus parasiticus f. piperatoides, Pseudoboletus parasiticus f. peylii, Boletus parasiticus, Boletus parasiticus var. piperatoides, Boletus parasiticus f. peylii, Xerocomus parasiticus, Xerocomus parasiticus f. piperatoides, Versipellis parasitica, Suillus parasiticus, Ceriomyces parasiticus