Herbstrotfußröhrling, Stattlicher Rotfußröhrling, Xerocomellus pruinatus

STATTLICHE ROTFUSSRÖHRLINGE SIND ESSBAR | JUNG EIN EIN HÄUFIGER SPEISEPILZ | SCHNELL VON GOLDSCHIMMEL BEFALLEN

Bezeichnung

Bereifter Rotfußröhrling, Herbstrotfuß, Herbstrotfußröhrling, Stattlicher Rotfußröhrling, Xerocomellus pruinatus

Diese Art finden

Der Stattliche Rotfußröhrling - kurz Herbstrotfuß - ist ein weit verbreiteter Symbiosepilz, der in verschiedenen Waldarten gefunden weden kann. Die Art ist beim Symbiosepartner wenig wählerisch, erscheint bei uns in Oberbayern aber dann doch überwiegend in Nadel- und Nadelmischwäldern und dort gerne bei Fichte.

Die Bezeichnung Herbstrotfußröhrling ist eigentlich irreführend. Der Herbstrotfuß gehört tatsächlich in vielen Pilzjahren mit zu den ersten Röhrlingen eines Pilzjahres und kann teilweise bereits ab Mai gefunden werden. Insgesamt finden kann man den Herbstrotfußröhrling vom Frühsommer bis in den Spätherbst. Die Art ist nämlich nicht nur gerne einer der ersten, sondern auch einer der letzten Röhrlinge, die man in einem Pilzjahr finden kann.

Speisewert und Verwendbarkeit

Der Stattliche Rotfußröhrling ist vor allem jung ein nicht zu unterschätzender Speisepilz. Die Art ist vergleichsweise leicht als Speisepilz zu identifizieren und kaum bis gar nicht mit stark giftigen Arten zu verwechseln. Durch die für Rotfußröhrlinge vergleichsweise stämmigen, dickfleischigen Fruchtkörper ist die Art auch jung sehr ergiebig. 

Wie von anderen Filz- und Rotfußröhrlingen bekannt leidet aber auch der Stattliche Rotfußröhrling häufig früh unter einem Goldschimmelbefall. Besonders die Röhren der Rotfußröhrlinge sollten daher immer intensiv auf typische Farbveränderungen (grau, schwarz punktiert, usw.) geprüft werden. Anbei kurz und bündig zusammengefasst die wichtigsten Frischemerkmale

  • Rotfußröhrlinge mit großen Hutdurchmessern und rissiger Huthaut sind in der Regel bereits viel zu alt
  • Weiche, beim Drucktest nachgebende Fruchtkörper sind ebenfalls zu alt
  • In irgendeiner Form verfärbte Fruchtkörper, gerade an den Röhren oft gut zu sehen, sollten ebenfalls nicht mehr gesammelt werden


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Beschreibung

Der Stattliche Rotfußröhrling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu zwölf Zentimetern. Die Hutoberseite ist bei jungen Fruchtkörpern dunkelbraun bis fast schwarz gefärbt. Seltener gibt es auch Fruchtkörper mit eher braunrötlichen Hutfarben. Unter der braunen bis schwarzen Huthaut befindet sich eine rötliche Hutunterhaut, die durch das aufreißen der Huthaut bei älteren Fruchtkörpern, oder auch an Fraßstellen auf der Hutoberseite, oft auch ohne Schnittbild deutlich zu sehen ist.

Auf der Hutunterseite befinden sich gelbliche Röhren. Bei jungen Exemplaren sind diese feinporig und sauber. Bei älteren Exemplaren öffnen sich die Röhren deutlich, werden weich und verfärben sich in einen schmutzigen Gelbton. Vorsicht an der Stelle vor Goldschimmel. Gerade an den Röhren und bei feuchter Witterung zeigt sich teilweise selbst bei jungen Fruchtkörpern ein durch meist graue Verfärbungen zu erkennender Schimmelbefall. Das Sporenpulver ist olivgelbbräunlich gefärbt.

Der Stiel des Stattlichen Rotfußröhrlings wird bis zu zehn Zentimeter lang und bis zu sechs Zentimeter breit. Bei jungen Exemplaren ist der Stiel oft bauchig. Bei älteren Exemplaren ist der Stiel eher länglich geformt. Typisch für die Art sind die ganz jung manchmal komplett gelben Stielfarben und vor allem auch das gelbe und maximal dezent / schwach blauende Fleisch im Schnittbild. Vor allem ältere Fruchtkörper besitzen dann aber meist doch den typische rot gepunkteten Stiel ohne Netzzeichnung.

Der Stattliche Rotfußröhrling fällt im Vergleich zu anderen Rotfußröhrlingen meist deutlich dickfleischiger und dementsprechend ergiebig aus. Im Schnittbild zeigt dei Art überwiegend und intensiv gelb gefärbtes Fleisch. Die Art kann dezent, aber nicht stark blauen und besitzt maximal an verletzten Stellen im Fleisch rötliche Farbtöne. Der Stattliche Rotfußröhrling besitzt einen angenehm pilzig-säuerlichen Geruch und eine aromatisch pilzig-säuerliche Geschmacksprobe.

Kernmerkmale

  • Schwarze, dunkelgraue & selten rötliche Hutfarben
  • Rötliche Hutunterhaut (vor allem auch an Fraßstellen auf der Hutoberseite gut zu sehen)
  • Hellgelbe bis schmutzig gelbe Röhren
  • Gelber bis rötlich punktierter / flockiger Stiel immer ohne Netzzeichnung
  • Überwiegend gelbfleischig
  • Blauen im Schnittbild möglich, aber nur dezent
  • Rötliche Verfärbungen im Schnittbild möglich, aber nur dezent

Rotfußröhrling oder Schönfußröhrling?

Auf Grund des auch oft rötlich gefärbten Stiels und den gelblichen Röhren wäre eine Verwechslung mit dem schwach giftigen & extrem bitteren Schönfußröhrling theoretisch ebenfalls möglich. Allerdings bieten der helle / gräulich gefärbte Hut und das deutliche Stielnetz des Schönfußröhrlings eine relativ einfache und vor allem eindeutige Unterscheidungsmöglichkeiten zu allen Arten der Rotfußröhrlinge.

Synonyme

Xerocomus pruinatus, Xerocomus pascuus, Boletus pruinatus, Boletus pascuus, Boletus subtomentosus var. pascuus, Boletellus pruinatus, Boletellus pruinatus var. pascuus, Boletellus pruinatus f. luteocarnosus, Suillus pruinatus, Versipellis pruinata