Echter Rotfußröhrling, Xerocomellus chrysenteron

Der Echte Rotfußröhrling ist ein weit verbreiteter Symbiosepilz, der vom Frühsommer bis zum Ende der Hauptsaison in den verschiedensten Waldarten gefunden werden kann. Am häufigsten finden wir die Art in Oberbayern in Nadel- und Nadelmischwäldern bei Fichte. Rotfußröhrlinge sind gute bis sehr gute Speisepilze. Alle Rotfußröhrlinge neigen leider schnell zu einem Schimmelbefall. Man sollte sich deshalb unbedingt auf ganz junge Fruchtkörper beschränken. Alte, weiche & verfärbte Fruchtkörper sollten auf keinen Fall im Speisepilzkorb landen. Typisch für den Echten Rotfußröhrling sind die Hutdurchmesser bis zu zwölf Zentimetern, die filzig-samtige bräunliche bis schwarzbräunliche und im Alter felderartig aufreißende Huthaut, die rötliche Hutunterhaut, die sich exakt zwischen der braunen Huthaut und dem gelblichen Hutfleisch befindet, die jung gelblichen und im Alter olivgelblichen, am Stiel angewachsenen und dort auch etwas herablaufenden Röhren, der bis zu zwölf Zentimeter lange und bis zu drei Zentimeter breite Stiel mit einem Farbverlauf von gelblich an der Stielspitze zu rötlich an der Stielbasis, die nie von einem Stielnetz überzogene, dafür aber rötlich punktierte Stieloberfläche, das überwiegend gelbe Fleisch, das aber im Stielbereich in der Regel eine intensiv gefärbte, rote bis weinrote Zone besitzt, sowie der pilzig-säuerliche Geruch & Geschmack.


Bezeichnung

Echter Rotfußröhrling, Gemeiner Rotfußröhrling, Rotfußröhrling, Rotfuß, Xerocomellus chrysenteron

Diese Art finden

Der Echte Rotfußröhrling ist ein weit verbreiteter Symbiosepilz, der in den verschiedensten Waldarten gefunden werden kann. Am häufigsten finden wir die Art in Oberbayern in Nadel- und Nadelmischwäldern bei Fichte. Aber auch in anderen Waldarten kann man die Art finden. Einigermaßen typisch ist außerdem das Erscheinen in größeren Gruppen. Einzelfunde sind zumindest bei uns in der Region eher selten. Finden kann man Echte Rotfußröhrlinge insgesamt vom Frühsommer bis zum Ende der Hauptsaison mit den ersten harten Frösten im November oder Dezember. Hauptsaison hat der Echte Rotfußröhrling in der Regel von Juni bis Oktober. 

Speisewert & Verwendbarkeit

Junge Rotfußröhrlinge sind gute bis sehr gute Speisepilze. Vor allem ausgewachsene oder sogar alte Fruchtkörper sollten nicht mehr für Speisezwecke gesammelt werden. Wie alle Filz- und Rotfußröhrlinge neigen auch die “Echten” oder “GemeinenRotfußröhrlinge” sehr schnell unter einem Schimmelbefall. Bei folgenden Warnzeichen sollten Rotfußröhrlinge nicht mehr für Speisezwecke gesammelt werden: 

  • Felderartig aufreißende Huthaut (impliziert hohes Alter)
  • Sehr grobporige & nicht mehr leuchtend gelbe Röhren
  • Bei jeglichen (vor allem weißlichen, gräulichen oder gar schwarzen) Verfärbungen an den Röhren
  • Bei brüchig-weicher-Konsistenz des Fleisches
  • Bei ungewöhnlichen / unangenehmen (ggf. moderigen) Geruch

Sind Rotfußröhrlinge aber jung, festfleischig & knackfrisch, dann kann kann sich das Sammeln für Speisewzwecke vor allem für Mischgerichte durchaus lohnen.



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Beschreibung

Der Echte Rotfußröhrling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu zwölf Zentimetern. Die Hutoberseite fällt filzig aus und ist dabei hellbraun bis dunkelbraun gefärbt. Mit zunehmendem Alter reißt die Huthaut schnell auf und hinterlässt dann ein mosaikähnliches bis felderartiges Muster auf der Hutoberseite. Zwischen der Huthaut und dem eigentlichen Hutfleisch besitzt der Echte Rotfussröhrling eine rote Farbschicht.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Echten Rotfußröhrling gelbliche Röhren. Die Röhren sind am Stiel angewachsen und laufen dort meist auch deutlich herab. Im Alter Verfärben sich die Röhren durch das Sporenpulver gelboliv. Weiße, graue oder grauschwarze Verfärbungen deuten immer auf einen Schimmelbefall hin. Das Sporenpulver ist olivbräunlich gefärbt.

Der Stiel des Echten Rotfußröhrlings erreicht eine Länge von bis zu zwölf und einen Durchmesser von maximal drei Zentimetern. Jung kann der Stiel vergleichsweise bauchig ausallen, mit zunehmendem Alter streckt sich der Stiel und fällt dann eher lang und dünn aus. Meist zeigt sich am Stiel ein Farbverlauf von gelblich an der Stielspitze zu rötlich in Richtung der Basis. Der Stiel fällt immer nur flockig-rötlich aus und besitzt nie eine Netzzeichnung.

Eines der wichtigsten Kernmerkmale bei allen Rotfussröhrlingen ist und bleibt das Schnittbild und damit verbunden die Fleischfarbe. Das Fleisch des Echten Rotfußröhrling fällt überwiegend gelblich aus, besitzt aber (ausgewachsen) meist in der Stielmitte eine charakteristische, intensiv gefärbte rote bis weinrote Zone. Das Fleisch kann beim Echten Rotfußröhrling außerdem blauen. Junge Rotfussröhrlinge fallen noch sehr festfleischig aus, ältere Fruchtkörper werden schnell schwammig-weich. Der Geruch und die Geschmacksprobe fallen säuerlich-pilzig aus.

Kernmerkmale

  • Hutdurchmesser bis zu zwölf Zentimeter
  • filzig-samtige bräunliche bis schwarzbräunliche Hutfarben
  • Rötliche Hutunterhaut (Farbschicht) zwischen Huthaut und Hutfleisch
  • Alte Fruchtkörper ganz typisch mit felderartig aufreißender Huthaut
  • Röhren jung gelblich und im Alter olivgelblich
  • Röhren am Stiel angewachsen und dort auch etwas herablaufend
  • Stiel bis zu zwölf Zentimeter lang und bis zu drei Zentimetern breit
  • Stiel mit Farbverlauf von gelblich zu rötlich & immer ohne Netzzeichnung
  • Stiel im roten Bereich rötlichen Flocken besetzt
  • Fleisch jung fest, im Alter schnell schwammig-weich
  • Fleisch überwiegend gelblich, aber im Stielbereich mit intensiv roter bis weinroter Zone
  • Fleisch potentiell auch blauend
  • Pilzig-säuerlicher Geschmack & Geruch

Synonyme

Xerocomellus chrysenteron var. crassipes, Xerocomellus chrysenteron var. sterilis, Xerocomus chrysenteron, Xerocomus communis, Xerocomus chrysenteron var. acidophilus, Xerocomus chrysenteron var. nigrescens, Xerocomus chrysenteron var. crassipes, Xerocomus chrysenteron var. robustus, Boletus chrysenteron, Boletus communis, Boletus briosianum, Boletus chrysenteron var. sphagnorum, Boletus chrysenteron var. deformatus, Boletus chrysenteron var. albocarneus, Boletus chrysenteron var. nanus, Boletus chrysenteron var. chrysenteron-roseus, Boletus chrysenteron var. mutatus, Boletus chrysenteron var. graveolens, Boletus chrysenteron var. subnudipes, Ceriomyces communis, Versipellis chrysenteron, Suillus chrysenteron, Suillus chrysenteron var. communis, Tylopilus sphagnorum