Weißer Büschelrasling, Leucocybe connata

Der Weiße Rasling ist ein Folgezersetzer, den man vor allem von August bis Oktober in den verschiedensten Waldarten finden kann. Die Art erscheint vor allem in feuchten Gräben, an Bachläufen, oder auch an Wegesrändern. Die Art erscheint am gleichen Standort meist mit zahlreichen Fruchtkörpern. Der Weiße Rasling enthält Lyophyllin und Connatin und steht in Verdacht Krebs auslösen zu können. Die Art sollte deshalb nicht für Speisezwecke gesammelt werden. Typisch für den weißen Rasling ist das Erscheinen an feuchteren Stellen oder Wegesrändern, die kleinen bis mittelgroßen Fruchtkörper mit einem maximalen Hutdurchmesser von bis zu zehn Zentimetern, die weißlichen bis hellgrauweißlichen Hutfarben, die trocken matte und feucht glänzende Hutoberseite, der jung eingebogene und alt dünne und etwas wellige Hutrand, die weißlichen bis cremeweißlichen, am Stiel angewachsenen & dort auch herablaufenden Lamellen, die am Stielansatz teilweise gegabelten Lamellen, das weiße Sporenpulver, der volle, meist verbogene, jung weißliche und im Alter weißgelbliche Stiel, das gerne büschelige Wachstum, das dünne, weiße und vergleichsweise weiche Fleisch, der aufdringlich süßliche, an Lärchensporn erinnernde & manchmal auch etwas mehlige Geruch, sowie die intensive, dunkelviolette Farbreaktion mit Eisensulfat.


Bezeichnung

Weißer Büschelrasling, Weißer Rasling, Lärchenspornritterling, Leucocybe connata

Gattung

Leucocybe, Raslinge

Diese Art finden

Der Weiße Rasling ist ein Folgezersetzer, den man in den verschiedensten Waldarten finden kann. Die Art erscheint vor allem in feuchten Gräben, an Bachläufen, oder auch an Wegesrändern. Finden kann man den Weißen Rasling vom Frühsommer bis in den späten Herbst hinein. Hautpsaison hat die Art bei uns in Oberbayern meist vom August bis Oktober. Typisch ist außerdem das Erscheinen in größeren Gruppen und das oft büschelige Wachstum der Art.

Giftigkeit

Der Weiße Rasling enthält Lyophyllin und Connatin. Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie zählt den Weißen Rasling zu den Pilzen, die im Verdacht stehen Krebs auslösen zu können ("Pilze mit Verdacht auf Kanzerogenität oder Mutagenität"). In diesem Zusammenhang sollte der Weiße Rasling nicht für Speisezwecke gesammelt werden. Auch Geschmacksproben sollten vermieden werden.



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Beschreibung

Der Weiße Rasling bildet vergleichsweise kleine bis mittelgroße Fruchtkörper aus. Die Hutdurchmesser bleiben dabei in der Regel bei deutlich unter zehn Zentimetern. Die Hutoberseite kann verschiedene weißliche bis hellgrauweiße Farben besitzen. Bei trockener Witterung fällt die Huthaut matt aus. Bei feuchter Witterung kann die Hutoberseite auch etwas glänzen. Der Hutrand ist bei jungen Fruchtkörpern eingebogen. Bei alten Exemplaren fällt der Hutrand vergleichsweise dünn und unregelmäßig gewellt aus.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Weißen Rasling weißlich bis cremeweißlich gefärbte Lamellen. Die Lamellen sind am Stiel angewachsen und laufen dort oft auch etwas am Stiel herab. Die Lamellen lassen sich leicht vom Hutfleisch lösen und gabeln sich zum Lamellenansatz am Stiel teilweise. Das Sporenpulver ist weißlich gefärbt.

Der Stiel des Weißen Raslings erreicht eine Länge von bis zu zehn und einen Durchmesser von bis zu zwei Zentimeter. Bei jungen Fruchtkörpern ist der Stiel noch komplett weißlich gefärbt. Je älter die Fruchtkörper ausfallen, desto mehr verfärben sich die Stiele weißgelblich. Der Stiel ist voll und wirkt oft etwas schief / gebogen. Aus einem Stiel entspringen bei büscheligem Wachstum auch oft mehrere Fruchtkörper.

Das Fleisch des Weißen Raslings ist weißlich gefärbt und relativ dünn. Das Fleisch besitzt außerdem eine eher weiche Konsistenz. Der Geruch fällt meist aufdringlich süßlich aus, kann seltener aber auch etwas an Mehl erinnern. Die Geschmacksprobe soll laut Literatur angenehm aromatisch ausfallen, sollte auf Grund der Gefahr von dauerhafter DNA-Schädigung vermieden werden.

Mit Einsensulfat verfärbt sich das Fleisch des Weißen Raslings dunkelviolett.

Kernmerkmale

  • Keine besonderen Habitatsansprüche
  • Dennoch gerne an feuchteren Stellen oder Wegesrändern zu finden
  • Kleine bis mittelgroße Fruchtkörper, Hutdurchmesser unter zehn Zentimetern
  • Hutoberseite weißlich bis hellgrauweißlich
  • Trocken matte & feucht glänzende Huthaut
  • Hutrand jung eingebogen, alt dünn & wellig
  • Hutunterseite mit weißlichen bis cremeweißlichen Lamellen
  • Lamellen am Stiel angewachsen und dort auch herablaufend
  • Lamellen am Stielansatz teilweise gegabelt
  • Stiel bis zu zehn Zentimeter lang und bis zu zwei Zentimeter breit
  • Stiel jung weißlich später weißgelblich gefärbt
  • Stiel ist voll & meist verbogen, nur selten gerade
  • Gerne entspringen aus einem Stiel mehrere Fruchtkörper (büscheliges Wachstum)
  • Fleisch weißlich, dünn & vergleichsweise weich
  • Geruch aufdringlich süßlich (Lärchensporn), teilweise auch etwas mehlig
  • Geschmacksprobe laut Literatur aromatisch / mild
  • Farbreaktion mit Eisensulfat: Intensiv dunkelviolett
  • Sporenpulver weißlich

Vorsicht vor alten Pilzbüchern!

Wie beschrieben wurde herausgefunden, dass die im Weißen Rasling enthaltenen Stoffe potentiell Krebs auslösen können. Vor allem in älteren Pilzbüchern wurde die Art aber nicht selten als Speisepilz beschrieben. Diese Art ist somit wieder ein gutes Beispiel dafür, dass man seine Pilzliteratur - vor allem in Bezug auf den Speisewert - immer wieder auf Aktualität überprüfen sollte. Es gibt laufend neue Erkenntnisse, die dazu führen, dass als Speisepilze geschätzte Arten mehr oder weniger plötzlich als Giftpilze oder auch stark schadstoffbelastet gelten und nicht mehr für Speisezwecke gesammelt werden sollten. Weitere Beispiele für das Thema sind zum Beispiel die Nebelkappe, oder auch der Schwarzblauende Röhrling.

Synonyme

Lyophyllum connatum, Tricholoma connatum, Gyrophila connata, Clitocybe connata, Agaricus hebepodius, Agaricus connatus