Schwarzblauender Röhrling, Cyanoboletus pulverulentus
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Essbar: Flockenstieliger Hexenröhrling, Neoboletus erythropus
- Essbar: Netzstieliger Hexenröhrling, Suillellus luridus
- Essbar: Maronenröhrling, Imleria badia
- Essbar: Anhängselröhrling, Butyriboletus appendiculatus
- Essbar: Parasitischer Röhrling, Pseudoboletus parasiticus
- Essbar: Blutroter Filzröhrling, Hortiboletus rubellus
- Essbar: Braune Ziegenlippe, Xerocomus ferrugineus
- Giftig: Wurzelnder Bitterröhrling, Caloboletus radicans
- Giftig: Schönfußröhrling, Caloboletus calopus
- Unklar: Rosahütiger Schwarzbl. Röhrling, Boletus pulverulentus var. mougeotii
Diese Art finden
Der Schwarzblauenden Röhrling ist ein Symbiosepilz, der keine großen Ansprüche an seinen Symbiosepartner stellt und relativ weit verbreitet ist. Der Schwarzblauenden Röhrling kann deshalb in den verschiedensten Waldarten gefunden werden. Wir finden die Art am häufigsten im reinen Nadel- aber auch im Nadelmischwald. Seltener finden den Schwarzblauenden Röhrling aber auch mal im Laubmisch- oder sogar Kalkbuchenwald.
Das Vorkommen des Schwarzblauenden Röhrlings schwankt bei uns in Oberbayern stark. In manchen Jahren gibt es nur ganz wenige Einzelfunde der Art. In anderen Jahren erscheint der Schwarzblauende Röhrling dafür in den gleichen Habitaten regelrecht massenhaft. Die Hauptsaison ist in den meisten Jahren zweigeteilt.
Es kommt in den meisten Jahren im Frühsommer oder Sommer zu einem ersten Wachstumsschub, der dann von einer langen Hitze- bzw. Trockenperiode unterbrochen wird. Einige Wochen nachdem diese Trockenperiode dann durch ergiebige Regenfälle beendet wurde, gibt es dann weitere Wachstumsschübe bis zum ersten harten Frost. Die meisten Funde des Schwarzblauenden Röhrlings machen wir in der Regel im Zeitraum Juni bis Juli und September bis November.
Der Schwarzblauende Röhrling als Speisepilz
Für uns war der Schwarzblauenden Röhrling immer wieder ein gern genommener Speisepilz. Besonders junge Exemplare sind knackig und konnten eigentlich jedes Pilzgericht bereichern. Mittlerweile gab es zum Schwarzblauenden Röhrling aber leider neue Erkenntnisse. In einer wissenschaftlichen Studie wurde festgestellt, dass diese Art große Mengen Arsen in Form von Dimethylarsensäure in den Fruchtkörpern einlagert.
Dieser Giftstoff steht im Verdacht krebserregend zu sein, weshalb der Schwarzblauende Röhrling für uns als Speisepilz definitiv nicht mehr in Frage kommt. Wer mehr über diese Studie erfahren möchte, der kann sich die Studie unter dem folgenden Link durchlesen: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0308814617314875.
Ob auch die rosahütge Variante des Schwarzblauenden Röhrlings (Rosahütiger Schwarzblauender Röhrling, Boletus pulverulentus var. mougeotii) von dieser Arsen-Anreicherung in den Fruchtkörpern betroffen ist, ist uns nicht bekannt. Vorsichtshalber sollte auch diese Art gemieden werden.
Beschreibung
Der Schwarzblauenden Röhrling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu sechszehn Zentimeter. Die Hutoberseite ist farblich variabel und kann bräunlich, rotbräunlich, graubräunlich oder auch leicht olivgrünstichig daherkommen. Die Hutoberseite wirkt bei trockener Witterung filzig und ist bei feuchter Witterung schmierig.
Auf der Hutunterseite besitzt der Schwarzblauende Röhrling zitronengelblich gefärbte Röhren. Die Röhren verfärben sich bei Verletzung schnell dunkel- bis schwarzbläulich. Die Röhren sind ausgebuchtet am Stiel angewachsen und können dort auch etwas herablaufen. Das Sporenpulver ist olivbräunlich gefärbt.
Der Stiel des Schwarzblauenden Röhrlings erreicht eine Länge von bis zu zwölf und einen Durchmesser von bis zu vier Zentimetern. Der Stiel ist an der Stielspitze gelblich gefärbt, besitzt in Richtung der Stielbasis aber einen Farbverlauf zu bräunlich bis rotbräunlich. Der Stiel besitzt keine Netzzeichnung und ist nie hohl. Entnimmt man den Schwarzblauenden Röhrling, dann entstehen (selbst bei größter Vorsicht) sich intensiv bläulich bis schwarzbläulich verfärbende Druckstellen.
Der Schwarzblauenden Röhrling besitzt zitronengelblich gefärbtes, festes und ergiebiges Fleisch, das sich bei Verletzung intensiv bläulich bis schwarzbläulich verfärbt. Die Intensität der Verfärbung variiert dabei vor allem mit dem Feuchtigkeitsgehalt der Fruchtkörper. Bei extrem trockener Witterung findet die Verfärbung langsamer statt und fällt weniger intensiv aus. Bei ausreichend Feuchtigkeit findet der Farbwechsel schnell statt und fällt intensiver aus.
Der Geruch des Schwarzblauenden Röhrlings fällt unbedeutend bis leicht pilzig-fruchtig aus. Die Geschmacksprobe fällt angenehm mild aus, besitzt aber einen leicht metallischen Nachgeschmack.