Sommersteinpilz, Eichstensteinpilz, Boletus aestivalis

Sommersteinpilze sind Symbiosepilze, die man vor allem im Zeitraum Juni bis September in Laub- und Laubmischwäldern oder auf parkähnlichen Flächen bei Eiche, Buche und Linden finden kann. Während Funde bereits im Mai keine Seltenheit sind, sind Funde im Oktober oder gar November selten und kommen bei uns in Oberbayern eigentlich bisher nur in Ausnahmejahren vor. Sommersteinpilze sind auf Grund der spezifischeren Standortansprüche zwar nicht so häufig wie der Gemeine Steinpilz, dennoch gehören Sommersteinpilze zu den häufigsten und beliebtesten Speisepilzen überhaupt. Typisch für Sommersteinpilze ist der Erscheinungszeitraum von Mai bis September und das Erscheinen bei Laubholz, der typische Dickröhrlingshabitus der Fruchtkörper, die graubräunlichen bis rotbräunlichen Hutfarben, Hutdurchmesser bis zu dreißig Zentimetern, ein meist dicker, ergiebiger Stiel mit braunweißlichen bis bräunlichen Farben und deutlicher, aber feiner Netzzeichnung, die vor allem unter den Röhren immer sehr hell ausfällt, die oft tief in der Erde steckende weiße Stielbasis, die jung weißlichen und später grüngelblichen Röhren, das durchgängig weiße & nicht vefärbende Fleisch mit einladendem Geruch und mildem Geschmack.


Bezeichnung

Sommersteinpilz, Eichensteinpilz, Buchensteinpilz, Maisteinpilz, Herrenpilz, Steini, Dobberniggl, Maidobbernigl, Schwarzer Steinpilz, Boletus aestivalis

Diese Art finden

Sommersteinpilze sind Symbiosepilze, die vor allem in Laub- und Laubmischwäldern oder auf parkähnlichen Flächen mit passendem Baumbestand gefunden werden können. Die bevorzugten Symbiosepartner sind die Eiche, Buche und die Linde. Finden kann man Sommersteinpilze je nach Region und Jahr vorwiegend von Mai / Juni bis August / September. Nur selten sind nach der Monatsmitte im September noch ergiebige Funde der Art möglich. Sommersteinpilze sind zwar weit verbreitet, aber nicht ganz so häufig zu finden wie der Gemeine Steinpilz. 

Kernmerkmale

  • Typischerweise von Mai bis maximal September bei Laubholz zu finden
  • Fruchtkörper meist mit typischem Dickröhrlingshabitus
  • Hutoberseite graubräunlich bis rotbräunlich
  • Hutdurchmesser ausgewachsen teilweise weit über dreißig Zentimeter
  • Stiel vor allem jung oft der ergiebigste Teil des Fruchtkörpers & braunweißlich bis bräunlich gefärbt
  • Stiel mit deutlicher Netzzeichnung, Netz vor allem unter den Röhren immer weißlich
  • Stielbasis oft tief im Substrat und weißlich gefärbt
  • Röhren jung weißlich später grünlich
  • Durchgängig weißes Fleisch ohne Farbveränderung bei Verletzung
  • Angenehm aromatischer Geruch & Geschmack


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Beschreibung

Bei den Sommersteinpilzen handelt es sich um äußerst stattliche und ergiebige Speisepilze. Der Hut erreicht einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimetern, ist ockerbräunlich gefärbt und die Huthaut ist uneben.

Die Röhren des Sommersteinpilzes sind weißlich gefärbt und verfärben sich mit zunehmendem Alter gelblich bis olivgelblich. Die Röhren sind bei Sommersteinpilzen nie rosa gefärbt. Der Stiel ist weißlich bis bräunlich gefärbt. Vor allem bei jüngeren Exemplaren ist der Stiel oft der ergiebigste Teil des Steinpilzes. Der Stiel ist im Vergleich zum Fichtensteinpilz, Boletus edulis aber immer etwas dunkler, bräunlicher gefärbt. Auf dem Stiel befindet sich bei jungen Exemplaren des Sommersteinpilzes ein weißliches Netz. Bei älteren Exemplaren ist das Netz bräunlich, aber nie schwärzlich gefärbt.

Das Fleisch des Sommersteinpilzes ist weißlich gefärbt und verfärbt sich bei Verletzung nicht. Sommersteinpilze und Steinpilze im Allgemeinen besitzen einen wunderbar pilzig-nussigem Geruch und Geschmack.

Unterscheidung Gallenröhrling

Sommersteinpilze sehen dem ungenießbaren Gallenröhrling, Tylopilus felleus auf den ersten Blick oft zum Verwechseln ähnlichen. Wer sich unsicher ist, der kann neben der Geschmacksprobe auch einfach auf das Stielnetz achten.

Bei Sommersteinpilzen ist das Stielnetz im oberen Stieldrittel immer hell / weißlich gefärbt. Bei Gallenröhrlingen ist das Stielnetz immer dunkel / schwärzlich gefärbt.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal bieten die Röhren, die beim Sommersteinpilz zunächst weißlich und mit dem alter gelbgrünlich gefärbt sind. Beim Gallenröhrling sind die Röhren jung zwar auch weißlich gefärbt, besitzen mit zunehmendem Alter aber einen oft deutlichen rosa Farbstich, der eine Unterscheidung deutlich erleichtert.

Bei der Geschmacksprobe wird ein kleines Stück des Fruchtkörpers abgebrochen, gut zerkaut und ausgespuckt (!). Bei Gallenröhrlingen bemerkt man sofort einen extrem bitteren Geschmack. Der Sommersteinpilz hat einen milden, angenehmen pilzigen Geschmack.

Synonyme

Boletus reticulatus, Boletus carpinaceus, Boletus mutabilis, Suillus aestivalis, Suillus reticulatus, Tubiporus aestivalis, Versipellis aestivalis

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