Rötender Risspilz, Schamroter Risspilz, Inocybe godeyi

Der Rötende Risspilz ist ein Symbiosepilz, der vorwiegend im Sommer in Laub- und Laubmischwäldern gefunden werden kann. Der bevorzugte Symbiosepartner ist die Buche. Die Art soll außerdem kalkhaltige Böden bevorzugen. Die Vorkommen vom Rötenden Risspilz schwanken von regional häufig zu regional nicht vorhanden. Der Rötende Risspilz ist als potentiell tödlich giftig zu beschreiben. Viele Risspilze enthalten größere Mengen des Giftstoffs Muscarin. 


Bezeichnung

Rötender Risspilz, Schamroter Risspilz, Inocybe godeyi

Gattung

Inocybe, Risspilze

Diese Art finden

Der Rötende Risspilz ist ein Symbiosepilz, der vorwiegend in Laub- und Laubmischwäldern gefunden werden kann. Der bevorzugte Symbiosepartner ist die Buche. Die Art soll außerdem kalkhaltige Böden bevorzugen.

Der Rötende Risspilz ist insgesamt vom Sommer bis in den Herbst hinein zu finden. Die Hauptsaison der Art dürfte eher im Zeitraum Juni bis August, also im Sommer liegen. Die Vorkommen vom Rötenden Risspilz schwanken von regional häufig zu regional nicht vorhanden.

Unser Erstfund des Rötenden Risspilzes stammt aus einem schattigen Buchenmischwald mit kalkhaltigem Boden und wurde im Pilzmonat Juni gemacht.

Giftwirkung

Der Rötende Risspilz ist als potentiell tödlich giftig zu beschreiben. Viele Risspilze enthalten größere Mengen des Gifstoffs Muscarin. Es handelt sich um ein Nervengift, das zu einem stark verlangsamten Herzschlag, einem Blutdruckabfall, Sehstörungen und Lähmungen führen kann. Typische Anzeichen einer Muscarin-Vergiftung sind verengte Pupillen und eine sehr starke Produktion von Speichel, Schweiß und Tränenflüssigkeit.

Es steht mit dem Gift der Tollkirsche (Atropin) ein wirksamer Antidot zur Verfügung. Atropin verdrängt Muscarin an den Rezeptoren und wird so erfolgreich bei der Behandlung von Muscarin-Vergiftungen eingesetzt. Trotz des wirksamen Gegengifts ist eine Muscarin-Vergiftung nicht zu unterschätzen und tödliche Vergiftungen nicht auszuschließen.



Beschreibung

Der Rötende Risspilz erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu fünf Zentimeter. Die Hutoberseite ist weißlich, weißrötlich bis hellockerrötlich gefärbt. Alte Fruchtkörper können auch dunklere (gern ziegelrote) Farben besitzen. Die Hutoberfläche reißt bei zunehmendem Wachstum radialfaserig auf und fällt flach gebuckelt aus.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Rötenden Risspilz helle, grauweißliche bis hellockerlich gefärbte Lamellen, die sich im Alter tabakbräunlich oder / und rötlich verfärben können. Teilweise sind die Lamellen stellenweise sogar blutrot verfärbt. Die Lamellen sind am Stiel angewachsen und laufen dort auch etwas herab. Die Lamellenschneiden fallen fein weißlich bewimpert aus. Nur ganz jung zeigt sich bei der Art eine weißlicher, spinnwebenartiger Schleier. Das Sporenpulver ist tabakbräunlich gefärbt.

Der Stiel der Rötenden Risspilze erreicht eine Länge von acht und einen maximalen Durchmesser von ungefähr einem Zentimeter. Der Stiel ist überwiegend weißlich bis ockerweißlich gefärbt, verfärbt sich an Druckstellen aber intensiv orangerötlich. Ohne Druckstellen fällt der Stiel bereift aus. An der Stielbasis befindet sich beim Rötenden Risspilz eine deutliche, teilweise sogar deutlich abgesetzte Stielknolle.

Das Fleisch der Rötenden Risspilze ist jung weißlich gefärbt. Im Alter sind auch etwas weißrötliche Farben möglich. Der Geruch fällt unbedeutend aus. Die Geschmacksprobe soll laut der Literatur mild ausfallen, ist aber nicht bestimmungsrelevant und sollte bei Risspilzen grundsätzlich vermieden werden.

Kernmerkmale

  • Erscheinen vorwiegend bei Buche auf kalkhaltigen Böden
  • Hutdurchmesser bis zu fünf Zentimeter
  • Hutfarben weißlich, weißrötlicht, hellockerrötlich & im Alter potentiell auch ziegelrot
  • Hutoberseite flach gebuckelt & radialfaserig einreißend
  • Lamellen grauweißliche bis tabakbräunliche Lamellen
  • Lamellen am Stiel angewachsen & dort auch etwas herablaufend
  • Lamellen auf Druck / bei Verletzung intensiv blutrötlich verfärbend
  • Lamellenschneiden weiß bewimpert
  • Sehr jung mit dezenten weißlichen, spinnwebenartigen Schleier
  • Stiel weißlich bis ockerweißlich gefärbt
  • Druckstellen intensiv orangerötlich verfärbend
  • Stielbasis mit deutlicher Stielknolle
  • Fleisch weißlich bis weißrötlich gefärbt
  • Geruch neutral / unbedeutend
  • Geschmacksprobe laut Literatur mild

Synonyme

Inocybe rubescens, Inocybe rickenii, Inocybe godeyi var. rufescens, Agaricus trinii var. rubescens