Violettstieliger Pfirsichtäubling, Russula violeipes

Der Violettstielige Pfirsichtäubling ist ein weit verbreiteter Symbiosepilz, der vor allem von Juli bis September in den verschiedestenn Waldarten gefunden werden kann. Die Art ist bei uns in Oberbayern vor allem in Nadel- und Nadelmischwäldern verbreitet, kommt aber auch in reinen Laubwäldern und dort dann gerne bei Buche vor. Der Violettstielige Pfirsichtäubling gehört zu den besten Speisepilzen überhaupt. Die Art ist für einen Täubling einfach zu erkennen, besitzt einen tollen Geschmack & eine ebenso tolle Konsistenz. Typisch für den Violettstieligen Pfirsichtäubling sind die mittelgroßen Fruchtkörper mit den typischen Täublingsmerkmalen, eine jung gewölbte und später relativ flach ausgebreitete Hutform, blassgelbliche, zintronengelbliche, grüngelbliche bis selten auch violettgelbliche Hutfarben, eine matte, glatte, gummiartige, abziehbare Huthaut mit wachsartiger Struktur, die vor allem jung auch weißlich bereift ausfallen kann, die weißlichen bis cremeweißlichen brüchigen & fein am Stiel angewachsenen Lamellen, der weißliche aber immer irgendwie violett überhauchte, bis zu zwölf Zentimeter lange und bis drei Zentimeter dicke Stiel mit zylindrischer Form, das weißliche, feste und spröde Fleisch mit im Alter gerne krabbenartigem-fischigem Geruch und aromatisch milder Geschmacksprobe.


Bezeichnung

Violettstieliger Pfirsichtäubling, Violettstieliger Brätlingstäubling, Russula violeipes

Diese Art finden

Der Violettstielige Pfirsichtäubling ist ein weit verbreiteter Symbiosepilz, der bei uns in Oberbayern vor allem auf sauren Böden in Nadel- und Nadelmischwäldern gefunden werden kann. Die Art erscheint aber nicht nur bei Nadelholz, sondern wird etwas seltener auch im Laubwald und dort dann gerne bei Buche gefunden.

Der Violettstielige Pfirsichtäubling kann vom Frühsommer bis in den späten Herbst hinein gefunden werden. Hauptsaison hat die Art vor allem von Juli bis September. In den meisten Regionen dürfte der Violettstielige Pfirsichtäubling zu den häufigeren Arten aus der Gattung der Täublinge zählen.

Speisewert & Verwendbarkeit

Der Violettstielige Pfirsichtäubling gehört zu den besten Speisepilzen überhaupt. Durch die typischen Kernmerkmale - von der wachsartigen Huthaut über die typischen Farben bis zum krabbenartigen Geruch im Alter - gehört der Violettstielige Pfirsichtäubling aus meiner Sicht zu den perfekten Einsteigerspeisepilzen innerhalb der Gattung der Täublinge. Es gibt nicht viele Täublinge mit so tollem Speisewert, die zudem (bei typischen Fruchtkörpern) leicht zu bestimmen sind und dann natürlich auch kaum bis gar nicht mit giftigen Arten verwechselt werden können.

Neben dem Violettstieligen Pfirsichtäubling gibt es mit dem Weißstieliger Ocker- bzw. Pfirsichtäubling eine sehr ähnliche Art, die sich vor allem durch komplette weiße Stielfarben auch im Alter auszeichnet. Die Art ansonsten fast identische Kernmerkmale, aber zum Glück auch den exakt gleichen Speisewert. Rein auf den Speisewert bezogen ist eine Unterscheidung der beiden Varietäten also nicht unbedingt nötig.



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Beschreibung

Der Violettstielige Pfirsichtäubling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu acht Zentimetern. Die Hutform fällt jung gewölbt und später flach ausgebreitet aus. Die Hutfarben fallen meist eher matt aus und variieren dabei von zitronengelblich über grüngelblich zu violettgelblich. Seltener sind auch dunklere, gelbbraune bis violettbraune Hutfarben möglich.

Die Hutoberfläche der Violettstieligen Pfirsichtäubling fällt glatt aus und besitzt eine typische, wachsartige Strutkur. Streicht man mit dem Finger über die trockene Huthaut, dann fühlt sich die Huthaut tatsächlich wie Kerzenwachs an. Die Hutoberseite kann vor allem jung weißlich bereift ausfallen. Die Huthaut ist abziehbar und besitzt eine typische, gelatinäse, gummiartige, dehnbare Konsistenz. 

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Violettstieligen Pfirsichtäubling weißliche bis weißgelbliche und meist auch weitestgehend brüchtige Lamellen. Bei ausreichend Feuchtigkeit in den Fruchtkörpern können die Lamellen beim Lamellentest auch vergleichsweise weich ausfallen und kaum brechen. Die Lamellen sind am Stiel angewachsen. Das Sporenpulver ist blassgelblich gefärbt.

Der Stiel der Violettstieligen Pfirsichtäublinge erreicht eine Länge von bis zu zwölf und einen maximalen Durchmesser von bis zu drei Zentimetern. Der Stiel besitzt eine zylindrische Form und fällt zur Stielbasis hin meist zugespitzt aus. Der Stiel ist vor allem jung oft noch überwiegend oder sogar komplett weißlich gefärbt. Vor allem ausgwachsene, ältere Fruchtkörper besitzen aber immer irgendwie violette Farben am Stiel. Die violetten Farben können dabei extrem auffällig und deutlich ausgeprägt, aber auch sehr dezent und kleinfleckig ausfallen.

Das Fleisch der Violettstieligen Pfirsichtäubling ist weißlich gefärbt, fest und spröde. Der Geruch fällt bei jungen Fruchtkörpern unauffällig aus. Im Alter besitzen die Fruchtkörper der Art meist einen angenehmen, fisch- oder krabbenartigen Geruch. Die Geschmacksprobe fällt aromatisch & mild aus.

Mit Phenol verfärbt sich die Stielrinde intensiv weinbräunlich. Mit Eisensulfat verfärbt sich die Stielrinde orangerosalich.

Kernmerkmale

  • Typischerweise von Juli bis September zu finden
  • Meist im Nadel- & Nadelmischwald, seltener auch bei Buche zu finden
  • Hutodurchmesser bis zu acht Zentimeter, nur selten größer
  • Hutform jung gewölbt, später flach ausgebreitet
  • Hutfarben meist eher matt & gelblich (grüngelblich, zitronengelb, violettgelb)
  • Seltener auch mit stark abweichenden Hutfarben (rosagrünlich, gelbviolettbräunlich)
  • Hutoberfläche fühlt sich trocken beim drüberstreichen wie Kerzenwachs an
  • Huthaut abziehbar & mit gelatinös-gummiartiger Konsistenz
  • Lamellen weißlich bis cremeweißlich, brüchig & am fein am Stiel angewachsen
  • Stiel bis zu zwölf Zentimeter lang und bis zu drei Zentimeter dick
  • Stiel mit zylindrischer Form & an der Basis zugespitzt
  • Stiel jung überwiegend weißlich gefärbt
  • Stiel mit zunehmendem Alter aber meist deutlich violett überhaucht
  • Fleisch weißlich, fest & spröde
  • Geruch bei jungen Fruchtkörpern unauffällig, bei alten Fruchtkörpern angenehm an Fisch erinnernd ("krabbenartig")
  • Geschmacksprobe angenehm / aromatisch mild

Synonyme

Russula chlora, Russula olivascens var. citrinus, Russula xerampelina var. citrina, Russula punctata f. citrina, Russula violeipes var. citrina, Russula heterophylla var. chlora, Russula amoena var. violeipes, Russula punctata var. violeipes, Russula xerampelina var. violeipes