Grüner Speisetäubling, Russula heterophylla
Der Grüne Speisetäubling ist ein Symbiosepilz, der vor allem bei Buchen und Eichen und seltener bei Erle und Kiefer gefunden werden kann. Die Art ist als Frühstarter bekannt und kann in manchen Jahren tatsächlich schon ab April gefunden werden. Hauptsaison hat die Art von Mai bis September. Der Grüne Speisetäubling ist ein hervorragender Speisepilz, der vor allem durch die Kombination aus den typischen Täublingsmerkmalen und die überwiegend milde Geschmacksprobe auch sehr leicht als Speisepilz identifiziert werden kann. Typisch für den Grünen Speisetäubling ist das Erscheinen gerne schon im Frühling & Frühsommer bei Buche & Eiche, die extrem variablen Hutfarben von ganz jung weißlich über verschiedene gelbgrünliche Farben bis zu violetten oder sogar weinrötlichen Farben, die gerne etwas verkürzte Huthaut mit am Hutrand überstehenden Lamellen, das unter der abgezogenen Huthaut gerne violett schimmernde Fleisch, die weißlichen bis weißgelblichen am Stiel angewachsenen und dort auch etwas herablaufenden, leicht splitternden Lamellen, der enge Lamellenstand & die häufigen Gabelungen der Lamellen in der Nähe der Anwachsstelle am Stiel, der weißliche bis weißgelbliche und bis zu acht Zentimeter lange bzw. bis zu drei Zentimeter breite Stiel, die vor allem im Alter rostfleckige Stielbasis, das weiße, feste & spröde Fleisch mit unauffällig pilzigem Geruch & insgesamt milder aber an den Lamellen leicht pfeffriger Geschmacksprobe.
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Essbar: Fleischroter Speisetäubling, Russula vesca
- Essbar: Grasgrüner Täubling, Russula aeruginea
- Essbar: Grüner Frauentäubling, Russula peltereaui
- Essbar: Frauentäubling, Russula cyanoxantha
- Essbar: Ockertäubling, Russula ochroleuca
- Essbar: Violettstieliger Pfirsichtäubling, Russula violeipes
- Essbar: Gelber Graustieltäubling, Russula claroflava
- Essbar: Brauner Ledertäubling, Russula integra
- Giftig: Narzissengelber Knollenblätterpilz, Amanita gemmata
- Giftig: Grüner Knollenblätterpilz, Amanita phalloides
Diese Art finden
Der Grüne Speisetäubling ist ein Symbiosepilz und typischer Laubwaldbewohner. Die bevorzugten Symbiosepartner sind Buchen und Eichen. Seltener soll die Art aber auch bei Erle und sogar Nadelholz (vor allem Kiefer) gefunden werden können.
Der Grüne Speisetäubling ist als Frühstarter unter den Täublingen bekannt und kann in manchen Jahren tatsächlich schon ab April gefunden werden. In den meisten Jahren startet die Art im Mai ins Pilzjahr und kann dann bis in den Herbst hinein immer wieder mit frischen Fruchtkörpern angetroffen werden.
Typisch war bei unseren Funden des Grünen Speisetäubling bisher auch das gesellige, grüppchenbildende Wachstum. Es kam hier zum Beispiel bei unserem Erstfund Ende Mai in einem Buchenmischwald an einem Südhang zu mehreren Gruppen mit vier bis zwölf Fruchtkörpern verschiedenen Alters.
Speisewert & Verwendbarkeit
Der Grüne Speisetäubling ist ein hervorragender Speisepilz, der vor allem über die Kombination aus den typischen Täublingsmerkmalen (Lamellen, sprödes Fleisch, etc.) & die überwiegend milde Geschmacksprobe auch sehr leicht als Speisepilz identifiziert werden kann, ohne dass man den Fund wirklich sicher auf Artebene bestimmt haben muss.
Einziges Manko der Art ist die Hutfarbe, die leider nicht selten stark an die Hutfarbe des Grünen Knollenblätterpilzes erinnert & so die Verwechslungsgefahr mit einem der gefährlichsten Giftpilze leider stark erhöht. Auch der Symbiosepartner Eiche, bei dem uns in den meisten Jahren die meisten Funde des Grünen Knollenblätterpilzes gelingen, erhöht die Gefahr. Der Hinweis auf den Grünen Knollenblätterpilz soll aber keine Angst machen, sondern nur daran erinnern, dass die typischen Unterscheidungsmerkmale zu Knollenblätterpilzen bei jedem Fruchtkörper zu prüfen sind. Täublinge haben nie:
- Hüllreste auf der Hutoberseite
- Keinen Stielring
- Keine Scheide oder / und Knolle an der Stielbasis
- Kein faseriges, sondern brüchiges Fleisch
- Keine tortenstückartig abziehbare Huthaut
Täublinge sind also auch mit wenig Erfahrung beim Sammeln von Lammellenpilzen leicht von Knollenblätterpilzen & anderen Gattungen abzugrenzen.
Beschreibung
Der Grüne Speisetäubling erreicht bei guten Bedingungen gerne einen Hutdurchmesser von über zwölf Zentimetern und gehört damit zu den eher größeren Arten aus der Gattung der Täublinge. Die Art ist bei den Hutfarben extrem variabel. Ganz junge Fruchtkörper können fast weißliche Hutfarben besitzen, die sich dann bei Sonneneinstrahlung meist in verschiedene gelbliche bis gelbgrünliche Farbschattierungen wandeln, aber auch eher violette, grünbraune, goldbraune, überwiegend bräunliche oder weinrötliche Hutfarben sind möglich.
Die Hutmitte der Grünen Speisetäublinge fällt im Alter gerne trichterartig vertieft aus. Die Huthaut fällt häufig verkürzt aus. Die Lamellen stehen dann (wie beim Fleischroten Speisetäubling) etwas über. Die Huthaut lässt sich mit etwas Mühe vom Hutfleisch lösen. Charakteristisch ist das direkt unter der Huthaut dezent violett schimmernde Hutfleisch.
Auf der Hutunterseite besitzt der Grüne Speisetäubling einen sehr typischen, engen Lamellenstand. Die Lamellen sind außerdem deutlich am Stiel angwachsen und laufen dort sogar oft etwas herab. Außerdem gabeln sich die Lamellen in der Nähe des Stiels häufig. Die Lamellen sind jung weißlich und im Alter weißgelblich gefärbt und splittern leicht. Das Sporenpulver ist hellgelblich gefärbt.
Der Stiel der Grünen Speisetäublinge erreicht eine Länge von bis zu acht und einen maximalen Durchmesser von bis zu drei Zentimetern. Der Stiel ist weißlich bis weißgelblich gefärbt, festfleischig und besitzt die für Täublinge typische, spröde Konistenz. In Richtung der Stielbasis fällt der Stiel verjüngt aus. Vor allem direkt an der Stielbasis fällt der Grüne Speisetäubling im Alter rostfleckig aus.
Das Fleisch der Grünen Speisetäublinge ist weißlich gefärbt, fest und brüchig. Der Geruch fällt angenehm pilzig, aber unaufällig aus. Die Geschmacksprobe ist insgesamt zwar als mild einzustufen, besitzt vor allem an den Lamellen eine leicht pfeffrige Geschmackskomponente.
Kernmerkmale
- Erscheinen meist bei Buche, Eiche, Erle oder seltener Kiefer
- Für Täublinge oft vergleichsweise früh (April / Mai) zu finden
- Große Hutdurchmesser über zwölf Zentimeter nicht selten
- Extrem variable Hutfarben (ganz jung fast weiß, später weißgelblich, gelblich, grüngelblich, grünbräunlich, violettgrünlich, weinrötlich)
- Huthaut am Hutrand gerne etwas verkürzt / Lamellen damit am Hutrand oft überstehend
- Unter der abziehbaren Huthaut ist das Hutfleisch oft violett verfärbt
- Hutunterseite mit weißlichen bis weißgelblich, leicht splitternden Lamellen
- Lamellen am Stiel angewachsen, dort etwas herablaufend
- Lamellen dicht stehend & vom Stiel ausgehend auffällig häufig gegabelt
- Stiel bis zu acht Zentimeter lang und bis zu drei Zentimeter breit weißlich bis weißgelblich gefärbt
- Stielbasis vor allem im Alter oft deutlich rostfleckig
- Fleisch weißlich, fest & brüchig
- Geruch unauffällig / angenehm pilzig
- Geschmacksprobe überwiegend mild, mit leicht pfeffriger Komponenten (vor allem an den Lamellen)
Synonyme
Russula galochroa, Russula livida, Russula virginea, Russula livida var. virginea, Russula heterophylla var. virginea, Russula furcata var. heterophylla, Russula heterophylla var. livida, Russula heterophylla var. avellanea, Russula heterophylla f. adusta, Russula heterophylla f. pseudo-ochroleuca, Russula heterophylla f. laeticolor, Russula heterophylla var. chloridicolor, Russula heterophylla f. pseudo-ochroleuca, Russula heterophylla var. macrospora, Russula heterophylla var. galochroa, Russula heterophylla var. livescens, Russula heterophylla f. galochroa, Russula livida var. galochroa, Omphalomyces galochrous, Agaricus lividus, Agaricus vescus, Agaricus galochrous, Agaricus roseogranulatus, Agaricus heterophyllus