Gelbstieliger Nitrathelmling, Gelbfüßiger Nitrosehelmling, Mycena renati

Der Gelbstielige Nitrathelmling ist ein weit verbreiteter Folgezersetzer, der typischerweise von Mai bis November auf totem Laubholz gefunden werden kann. Das bevorzugte Substrat dürfte die Buche liefern, aber auch auf anderen Laubhölzern kann die Art gefunden werden. Der Gelbstielige Nitrathelmling ist auf Grund der kleinen, dünnfleischigen Fruchtkörper mit chemisch-nitrösem bis chlorigem Geruch kein Speisepilz. Typisch für den Gelbstielige Nitrathelmling ist das Erscheinen auf totem Laubholz, gerne im Frühling & Frühsommer, die lilarötlichen, weinrötlichen, rötlichen, fleischfarbenen bis ausbleichend rotweißen bzw. graubräunlichen Hutfarben, die keglige bis halbkugelige Hutform, die stark gerillte Hutoberseite, die weißlichen, am Stiel angwachsenen und rot auch mit Zahn herablaufenden Lamellen, der vergleichsweise weite Lamellenstand, viele Zwischenlamellen, die am Hutrand im Alter intensiver gefärbten Lamellenschneiden, der leuchtend goldgelbe bis gelbbräunliche, hohle Stiel, die stark myzelfilzige Stielbasis, das weißliche bis gelbweißliche dünne Fleisch mit nitrösem, chlorigem bis rettichartigem Geruch & die milde Geschmacksprobe mit schwacher Rettichkomponente.


Bezeichnung

Gelbstieliger Nitrathelmling, Gelbfüßiger Nitrathelmling, Gelbstieliger Nitrosehelmling, Gelbfüßiger Nitrosehelmling, Mycena renati

Gattung

Mycena, Helmlinge

Diese Art finden

Der Gelbstielige Nitrathelmling ist ein weitverbreiteter Folgezersetzer, der typischerweise auf totem Laubholz gefunden werden kann. Das bevorzugte Substrat dürfte die Buche liefern, aber auch auf anderen Laubhölzern kann die Art gefunden werden. Neben überwiegend Funden in Buchen- und Buchenmischwäldern sind auch viele Funde in Au- und anderen Laub- & Laubmischwäldern dokumentiert. 

Der Gelbstielige Nitrathelmling ist als Frühstarter bekannt und wird vor allem im Frühling und Frühsommer gefunden. Insgesamt finden kann man die Art vom Frühling bis in den Spätherbst. Unser Fund der Art stammt aus dem Pilzmonat Juni und wurde nach einer extrem trockenen ersten Jahreshälfte mit einem Niederschlagsdefizit von phasenweise deutlich über 50% gemacht. Trockenheit scheint die Art also nicht grundsätzlich zu stören. 

Speisewert & Verwendbarkeit

Der Gelbstielige Nitrathelmling ist, wie alle Helmlinge, kein Speisepilz. Das Fleisch verströmt einen schwachen aber wahrnehmbaren, unangenehmen, chemischen Geruch der an Nitrat oder Chlor erinnert. Außerdem ist das Fleisch sehr dünn und wäre somit auch nicht wirklich ergiebig. Ob von den relativen zarten Fruchtkörpern nach einer Zubereitung überhaupt etwas übrig bleiben würden ist mindestens fraglich.



Beschreibung

Der Gelbstielige Nitrathelmling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu vier Zentimetern. Die Hutoberseite ist farblich extrem variabel. Jung sind sehr satte, intensive Hutfarben, wie zum Beispiel lilarötlich, weinrötlich oder auch braunrötlich möglich. Mit zunehmendem Alter fallen die Hutfarben deutlich blasser, gerne fleischfarben, hellrotgräulich oder auch hellgraubräunlich aus.

Die Hutform der Gelbstieligen Nitrathelmlinge fällt jung kegelig und aufgeschirmt halbkugelig aus. Wie so oft bei Helmlingen beginnt das Ausblassen bei den Hutfarben am Hutrand, die Hutmitte bleibt intensiver gefärbt. Die Hutoberfläche fällt stark gerillt aus.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Gelbstieligen Nitrathelmling weißliche Lamellen. Die Lamellen sind am Stiel angewachsen und laufen dort auch etwas mit Zahn herab. Für Helmlinge stehen die Lamellen vergleichsweise weit voneinander entfernt. Die Art besitzt außerdem viele Zwischenlamellen. Im Alter fallen die Lamellenschneiden deutlich intensiver gefärbt aus, als die Lamellen selbst. Das Sporenpulver ist weiß gefärbt.

Der Gelbstielige Nitrathelmling besitzt einen bis zu acht Zentimeter langen und bis zu drei Millimeter breiten Stiel. Extrem typisch sind die meist leuchtenden, goldgelben Stielfarben. Seltener fallen die Stielfarben dezenter und dann meist gelbbräunlich aus. An der Stielbasis befindet sich häufig ein für viele Helmlinge typischer, extrem stark ausgeprägter, weißlicher Myzelfilz.

Das Fleisch ist im Hutbereich weißlich und im Stielbereich gelblich bis gelbweißlich gefärbt. Das Fleisch besitzt einen chemischen, an Nitrat oder Chlor (Schwimmbad) erinnernden Geruch. Alte Fruchtkörper können auch einen schwach rettichartigen Geruch besitzen. Die Geschmacksprobe fällt mild aus, besitzt aber eine schwache Rettichkomponente.

Kernmerkmale

  • Typischerweise im Frühling & Frühsommer, seltener später im Jahr zu finden
  • Auf totem Laubholz (gern Buche) zu finden
  • Hutdurchmesser bis zu vier Zentimeter
  • Lilarötliche, weinrötliche, rötliche, fleischfarbene bis ausbleichend rotweiße / graubräunliche Hutfarben
  • Hutform kegelig bis halbkugelig, Hutoberseite stark gerillt
  • Lamellen weißlich, am Stiel angewachsen & dort etwas mit Zahn herablaufend
  • Vergleichsweise weiter Lamellenstand & viele Zwischenlamellen
  • Lamellenschneiden gerade im Alter & in Richtung des Hutrandes intensiver gefärbt
  • Stiel hohl, leuchtend goldgelb bis gelbbräunlich gefärbt
  • Stielbasis helmlingstypisch mit stark ausgeprägten, weißlichen Myzelfilz
  • Fleisch weißlich bis gelbweißlich & sehr dünn
  • Geruch nitrös / chlorig bis leicht rettichartig
  • Geschmacksprobe mild mit schwacher Rettichkomponente

Synonyme

Mycena flavipes, Mycena renati f. alba, Agaricus flavipes