Gummihelmling, Dehnbarer Helmling, Mycena epipterygia
Der Gummihelmling ist ein weit verbreiteter Folgezersetzer, der in verschiedensten Waldarten gefunden werden kann. Besonders häufig ist die Art in Nadel- und Nadelmischwäldern und im Oktober zu finden. Der Gummihelmling ist ungiftig, aber kein Speisepilz. Typisch für die Art sind die kleinen, dünnfleischigen, zierlichen, helmlingsartigen Fruchtkörper mit meist eher weißlichen Hutfarben und gelb leuchtenden Stielen. Wichtigstes Kernmerkmal der Gummihelmlinge ist die abziehbare, gummiartige, dehnbare Huthaut.
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Ungenießbar: Grünschneidiger Helmling, Mycena viridimarginata
- Ungenießbar: Gipsweißer Helmling, Hemimycena cucullata
- Ungenießbar: Dunkelnder Helmling, Mycena viscosa
- Ungenießbar: Orangeschneidiger Helmling, Mycena aurantiomarginata
Diese Art finden
Der Gummihelmling ist ein Folgezersetzer, der in den verschiedensten Waldarten gefunden werden kann. Am häufigsten ist die Art bei uns in Oberbayern in Nadel- und Nadelmischwäldern. Der Gummihelmling erscheint dabei häufig im Moos oder Nadelstreu und zersetzt verottende, modernde Pflanzenreste.
Meist findet man den Gummihelmling in größeren Gruppen mit zwanzig bis vierzig Fruchtkörpern pro Standort. Nur ganz selten sind Einzelfunde der Art möglich. Der Gummihelmling ist weit verbreitet und dementsprechend häufig zu finden. Hauptsaison hat der Gummihelmling vor allem im Oktober und in der ersten Novemberhälfte. Insgesamt finden kann man den Gummihelmling vom Sommer bis zum ersten harten Frost.
Speisewert und Verwendbarkeit
Der Gummihelmling ist zwar ungiftig aber aus den folgenden Gründen kein Speisepilz.
- Der Gummihelmling besitzt nur sehr kleine, extrem dünnfleischige Fruchtkörper
- Die Huthaut fällt gummiartig aus
- Der Geruch fällt neutral bis etwas pilzig-muffig aus
- Der Geschmack fällt ebenfalls vergleichsweise neutral aus
Würde man versuchen den Gummihelmling zuzubereiten, dann würde von den dünnfleischigen, kleinen Fruchtkörpern wahrscheinlich nichts mehr übrig bleiben.
Beschreibung
Der Gummihelmling erreicht einen maximalen Hutdurchmesser von bis zu drei Zentimetern. In der Regel spielt sich der Hutdurchmesser aber eher im Bereich zwischen ein und zwei Zentimetern ab. Die Hutoberseite fällt klebrig aus und ist meist weißlich gefärbt. Oft fällt die an sich weißliche Hutoberseite aber gelb- bzw. gelbgrünstichig aus. Ein wichtiges Kernmerkmal der Art ist die gummiartige, abzieh- und dehnbare Huthaut, weshalb die Art auch gerne Dehnbarer Helmling oder Überhäuteter Helmling genannt wird.
Auf der Hutunterseite besitzt der Gummihelmling weißlich gefärbte Lamellen. Die Lamellen sind am Stiel angewachsen und laufen dort auch etwas mit Zahn herab. Die Art besitzt viele Zwischenlamellen. Das Sporenpulver ist weiß gefärbt.
Der Stiel des Gummihelmlings fällt zwar meist etwas durchscheinend aus, ist aber nicht komplett transparent gefärbt, sondern besitzt eine typische, leuchtende, fast schon neongelbe Farbe. Die Farbe fällt zwar oft mehr gelblich, aber dann doch irgendwo zumindest leicht grünstichig aus. An diesen typischen Stielfarben ist der Gummihelmling deshalb oft schon aus der Entfernung zu erkennen. Der Stiel fällt hohl und zerbrechlich aus.
Das Fleisch der Gummihelmlinge fällt dünn und (bis auf die dehnbare Huthaut) dementsprechend empfindlich aus. Je nach Teil des Fruchtkörpers ist das Fleisch des Gummihelmlings durchscheinend, weißlich, gelblich oder gelbgrünlich gefärbt. Der Gummihelmling besitzt einen vergleichsweise neutralen bis schwach pilzig-muffigen Geruch und eine ebenso neutrale Geschmacksprobe.
Kernmerkmal abziehbare & dehnbare Huthaut
Obwohl der Gummihelmling extrem dünnfleischig und dementsprechend zerbrechlich ausfällt, lässt sich die Huthaut (vor allem bei ausgewachsenen Fruchtkörpern) sehr leicht vom Hutfleisch lösen und sogar dehnen. Findet man also einen kleinen helmlingsartigen Fruchtkörper mit gelbem Stiel, meist weißlichen Hutfarben, dünnen Fleisch und das vielleicht sogar im Oktober, dann kann man zur Absicherung der Vermutung “Gummihelmling” den dünnen Hut mit zwei Fingern festhalten und an der Huthaut ziehen. Die gummiartige Huthaut sollte sich dann lösen und sogar dehnen lassen und sich dann (etwas an nicht ganz so stabile Frischhaltefolie erinnernd) über den Finger legen.
Synonyme
Mycena epipterygia var. candida, Mycena epipterygia var. pelliculosa, Mycena epipterygia var. viscosa, Mycena epipterygia var. badiceps, Mycena epipterygia var. cespitosa, Mycena epipterygia var. brunneola, Mycena epipterygia var. atroviscosa, Mycena epipterygia var. fuscopurpurea, Mycena epipterygia var. sophia, Mycena epipterygia var. brunneola, Mycena epipterygia var. domingensis, Mycena epipterygia var. rubescens, Mycena epipterygia var. splendidipes, Mycena epipterygia var. lignicola, Mycena epipterygia var. agnicola, Mycena plicatocrenata, Mycena flavipes, Mycena splendidipes, Mycena pelliculosa, Mycena pelliculosa var. fuscopurpurea, Mycena viscosa, Mycena viscosa var. lodiolens, Mycena viscosa var. iodiolens, Mycena citrinella, Mycena citrinella var. clusii, Mycena citrinella var. candida, Prunulus epipterygius, Prunulus splendidipes, Collopus epipterygius, Agaricus epipterygius, Agaricus flavipes, Agaricus tenellus, Agaricus nutans, Agaricus pelliculosus, Agaricus plicatocrenatus, Agaricus epipterygius var. flavidus, Agaricus epipterygius var. glaucophyllus, Agaricus epipterygius var. plumbeocaesius, Agaricus epipterygius f. flavidosperma, Agaricus epipterygius var. nutans, Agaricus citrinellus, Agaricus citrinellus var. tenellus, Agaricus citrinellus var. candidus