Elfenbeinröhrling, Weymouthsröhrling, Suillus placidus

DER ELFENBEINRÖHRLING IST ESSBAR | SELTENER SCHMIERRÖHRLING | RL-G

Bezeichnung

Elfenbeinröhrling, Weymouthsröhrling, Suillus placidus

Diese Art finden

Der Elfenbeinröhrling ist ein Symbiosepilz mit sehr speziellen Anforderungen an den Symbiosepartner. Die Art geht nur eine Symbiose mit Zirbel- und Weymouthskiefern ein und kann dementsprechend also nur in Nadel- und Nadelmischwäldern mit entsprechendem Baumbestand gefunden werden. Seltener wird von Funden in Gärten oder auf anderen parkähnlichen Flächen berichtet.

Der Elfenbeinröhrling kann vom Sommer bis in den Herbst hinein gefunden werden und wird als selten oder zumindest regional selten beschrieben. Die Art befindet sich aktuell auf der Roten Liste bedrohter Arten und hat dort den Status „RL-G“ – „Gefährdung unbekannten Ausmaßes“ erhalten. 

Speisewert und Verwendbarkeit

Der Elfenbeinröhrling wäre ein hervorragender Speisepilz. Die Art scheint am gleichen Standort oft mit zahlreichen Fruchtkörpern zu erscheinen, soll einen sehr angenehmen, pilzig-aromatischen Geschmack besitzen, ist zudem leicht zu bestimmen und kann eigentlich nicht mit giftigen oder gar tödlich giftigen Arten verwechselt werden. 

Noch wird der Elfenbeinröhrling aber als „selten“ beschrieben und sollte dementsprechend eher noch geschont werden. Kommt der Elfenbeinröhrling in einem Habitat massenhaft vor, dann spricht dennoch nichts dagegen einen kleinen Teil der Fruchtkörper zumindest für einen Geschmackstest zu sammeln. Breitet sich die Art weiter aus, dann könnte sich der Elfenbeinröhrling, zumindest in Gegenden mit passendem Baumbestand, tatsächlich zu einem geschätzten Speisepilz entwickeln.

Wichtig: Der Elfenbeinröhrling ist eine Art aus der Gattung der Schmierröhrlinge. Die Schmierröhrlinge sind leider dafür bekannt vergleichsweise häufig für Unverträglichkeitsreaktionen zu sorgen. Der unverträglichste Teil der Fruchtkörper ist dabei meist die Huthaut. Das Abziehen der Huthaut vor der eigentlichen Zubereitung kann die Verträglichkeit also stark verbessern. Sollte man nach dem Verzehr von Schmierröhrlingen, oder auch einzelnen Arten innerhalb der Gattung, immer wieder an Unverträglichkeitsreaktionen, wie zum Beispiel Verdauungsbeschwerden, leiden, dann sollte man die betroffenen Arten, oder Notfalls alle Arten aus der Gattung der Schmierröhrlinge meiden und diese Arten nicht für Speisezwecke sammeln.



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Beschreibung

Der Elfenbeinröhrling erreicht einen Hutdurchmesser von maximal zwölf Zentimetern. Die Hutoberseite ist jung elfenbeinweißlich gefärbt und verfärbt sich mit zunehmendem Alter erst cremegelblich und später gelbbräunlich. Die Huthaut lässt sich vergleichsweise einfach abziehen und fällt vor allem bei feuchter Witterung sehr schleimig aus. 

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Elfenbeinröhrling am Stiel angewachsene und etwas herablaufende Röhren. Jung sind die Röhren weißlich gefärbt. Mit zunehmendem Alter verfärben sich die Röhren schnell gelblich und später schmutzig gelblich. Das Sporenpulver ist gelboliv gefärbt. 

Der Stiel der Elfenbeinröhrlinge erreicht eine Länge von bis zu zehn und einen Durchmesser von maximal drei Zentimetern. Der Stiel ist am Grund weißlich gefärbt, aber mit braunen Punkten besetzt. Der Stiel ist voll und besitzt im oberen Stieldrittel nie einen Stielring.

Der Elfenbeinröhrling besitzt weißlich gefärbtes Fleisch, das sich mit zunehmendem Alter relativ schnell weißgelblich verfärbt. Das Fleisch besitzt jung eine wunderbar feste Konsistenz, wir mit zunehmendem Alter aber schnell weich. Die Art besitzt einen einladend pilzigen Geruch und eine pilzig-aromatische Geschmacksprobe.

Seltenheit & Verbreitung

Selten ist der Elfenbeinröhrling aktuell noch aus mehreren Gründen. Der Elfenbeinröhrling ist hierzulande eigentlich gar nicht heimisch, wurde aber beim Import der Symbiosepartner über lebendes Myzel im Wurzelballen, oder Sporen auf den Symbiosepartnern eingeschleppt und befindet sich, im Vergleich zu den hier an sich heimischen Arten, erst seit kurzem in Ausbreitung. Hinzu kommen die bereits beschriebenen, vergleichsweise strengen Ansprüche an den Symbiosepartner – Zirbel- und Weymouthskiefern gibt es nicht überall. Dennoch soll sich der Elfenbeinröhrling aktuell in Ausbreitung befinden und immer häufiger gefunden werden. 

Synonyme

Suillus placidus f. fusipes, Suillus plorans subsp. placidus, Boletus placidus, Boletus fusipes, Gyrodon placidus, Gyrodon fusipes, Ixocomus placidus, Ixocomus fusipes, Uloporus placidus, Viscipellis fusipes