Blasser Zonenmilchling, Scharfer Pappelmilchling, Lactarius evosmus

Der Blasse Zonenmilchling ist ein Symbiosepilz, der vor allem von Juni bis September in Laub- und Laubmischwäldern oder auf parkähnlichen Flächen bei Pappeln, Eichen oder Buchen gefunden werden kann. Der Blasse Zonenmilchling kann regional selten ausfallen, ist aber zerstreut in fast ganz Deutschland zu finden. Der Blasse Zonenmilchling besitzt eine scharfe & bitterliche Geschmacksprobe und ist damit im deutschsprachigen Raum nicht als Speisepilz zu beschreiben. Typisch für den Blassen Zonenmilchling ist das Erscheinen bei Laubholz, gerne Pappel, Eiche oder Buche, das gehäufte Auftreten der Art auf parkähnlichen Flächen, die jung sehr helle & im Alter deutlich intensiver, orangeockerlich gefärbte oder zumindest fleckige Hutoberseite mit glattem, nicht haarigem dafür aber dezent gezontem Hutrand, die jung weißlichen & später durch das Sporenpulver umfärbenden hellrosabräunlich gefärbten Lamellen, die breit am Stiel angewachsen ausfallen und sich dort auch häufig gabeln, das grundsätzlich hellbräunliche aber rosastichige Sporenpulver, die reichliche, weißliche und nicht verfärbende Milch mit sehr scharfer Geschmacksprobe und bitterem Nachgeschmack, der jung weißliche Stiel, der sich von der Basis ausgehend schnell fleckig orangeockerlich verfärbt und im Alter auch komplett orangeockerlich ausfallen kann und dann gern auch kammerartig hohl ausfällt, das weißliche, brüchige Fleisch mit einladendem fruchtig-pilzige Geruch mit oft deutlicher Birnen- oder Apfelkomponente.


Bezeichnung

Blasser Zonenmilchling, Weißlicher Zonenmilchling, Scharfer Pappelmilchling, Wohlriechender Milchling, Lactarius evosmus

Gattung

Lactarius, Milchlinge

Diese Art finden

Der Blasse Zonenmilchling ist ein Symbiosepilz, der vor allem in Laub- und Laubmischwäldern oder auf parkähnlichen Flächen mit passendem Baumbestand gefunden werden kann. Die Art soll Pappeln als Symbiosepartner bevorzugen, kann aber auch eine Symbiose mit Eiche oder Buche eingehen.

Der Blasse Zonenmilchling kann vom Frühsommer bis in den Herbst hinein gefunden werden. Hauptsaison hat die Art von Juni bis September. Der Blasse Zonenmilchling ist als regional selten zu beschreiben, kann in Deutschland aber eigentlich fast überall zerstreut gefunden werden. 

Unser Erstfund des Blassen Zonenmilchlings stammt von einer parkähnlichen Fläche und wurde zwischen zahlreichen jungen Pappeln im September gemacht. Es zeigten sich in einem vergleichsweise trockenen September hunderte Fruchtkörper im Laubstreu von Pappel und Buche.

Speisewert & Verwendbarkeit

Der Blasse Zonenmilchling besitzt eine scharfe & bitterliche Geschmacksprobe und ist damit im deutschsprachigen Raum nicht als Speisepilz zu beschreiben. Die Art enthält Terpene, die beim direkten Verzehr der Art zu Magen-Darmstörungen (Magenkrämpfe, Bauchschmerzen, Erbrechen & Durchfall) führen können. 

Durch besondere Zubereitungsmethoden (z. B. silieren) können Terpene aber unschädlich gemacht werden. Gerade in Nordeuropa ist das Silieren scharfer Milchlinge gängige Praxis. In diesen Regionen werden scharf schmeckende Milchlinge durchaus verbreitet für Speisezwecke gesammelt und entsprechend verzehrbar gemacht.



Beschreibung

Der Blasse Zonenmilchling erreicht einen maximalen Hutdurchmesser von bis zu zwölf Zentimetern. Die Hutoberseite ist farblich extrem variabel und kann sowohl fast weißlich als auch kräftig (orangebräunlich) gefärbt ausfallen. Meist besitzt die Art dabei weißliche bis hellockerliche Grundfarben und orange bis orangebraune Zonen, wobei die Zonen nicht immer deutlich ausgeprägt ausfallen und oft nur am Hutrand gut zu sehen sind. 

Der Blasse Zonenmilchling fällt jung halbkugelig und im Alter trichterförmig vertieft aus. Der Hutrand fällt lange eingebogen aus und fällt im Alter wellig verbogen aus. Ein wichtiges Kernmerkmal ist außerdem der glatte, nicht behaarte Hutrand der Art. Die Hutoberseite fällt glatt aus und ist manchmal dezent bereift.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Blassen Zonenmilchling weißliche und breit am Stiel angewachsene Lamellen. Die Lamellen gabeln sich am Stiel häufig und können auch queraderig miteinander verbunden ausfallen. Im Alter verfärben sich die Lamellen durch das Sporenpulver hellrosabräunlich. Das Sporenpulver ist fällt hellbräunlich aber deutlich rosastichig aus.

Der Blasse Zonenmilchling sondert bei Verletzung an den Lamellen und im Fleisch reichlich weiße und unveränderliche Milch ab. Die Milch besitzt eine sehr scharfe und im Nachgeschmack auch leicht bitterliche Geschmacksprobe. 

Der Stiel der Blassen Zonenmilchlinge fällt mit einer maximalen Länge von bis zu sechs und einem maximalen Durchmesser von bis zu drei Zentimetern meist eher kurz aus. Der Stiel ist jung weißlich und später weißgeblich bis teilweise auch orangeockerlich gefärbt. Typisch ist hier das fleckige Umfärben von weißlich zu fleckig orangeocker meist ausgehend von der Stielbasis. Im Alter kann der Stiel kammerartig hohl ausfallen. 

Der Blasse Zonenmilchling besitzt weißliches & brüchiges Fleisch. Die Art besitzt einen extrem pilzig-fruchtigen Geruch, der gerne mit einem intensiven “Apfel-” oder “Birnengeruch” beschrieben wird. Im krassen Gegensatz zum einladenden Geruch besitzt die Art eine sehr scharfe und leicht bitterliche Geschmacksprobe.

Kernmerkmale

  • Erscheinen nur bei Laubholz, gerne Pappel, Eiche, Buche
  • Gehäuft auf parkähnlichen Flächen mit passendem Baumbestand zu finden
  • Hutoberseite jung sehr hell & im Alter deutlich intensiver gefärbt (orangeockerlich)
  • Gerne fleckige & vor allem am Hutrand dezent gezonte Hutoberseite
  • Hutrand glatt & im Gegensatz zum echten Zonenmilchling nicht behaart
  • Lamellen jung weißlich & später hellrosabräunlich
  • Lamellen breit am Stiel angewachsen & in Stielnähe häufig gabelnd
  • Sporenpulver hellbräunlich & deutlich rosastichig
  • Milch weißlich, reichlich & sehr scharf, inklusive bitterlichem Nachgeschmack
  • Stiel jung weißlich, ohne Grübchen, aber von der Basis aus orangeockerlich fleckend
  • Stiel im Alter teilweise überwiegend orangeockerlich gefärbt & kammerartig hohl
  • Geruch einladend fruchtig-pilzig nach Birne oder Apfel
  • Geschmacksprobe sehr scharf & bitterlich

Synonyme

Lactarius evosmus var. scrobipes, Lactarius evosmus var. brigantiacus