Violetter Lacktrichterling, Laccaria amethystina
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Essbar: Rötlicher Lacktrichterling, Laccaria laccata
- Essbar: Braunroter Lacktrichterling, Laccaria proxima
- Essbar: Zweifarbiger Lacktrichterling, Laccaria bicolor
- Essbar: Dunkelvioletter Schleierling, Cortinarius violaceus
- Essbar: Dunkelvioletter Nadelwaldschleierling, Cortinarius hercynicus
- Essbar: Blauer Schleimfuß, Cortinarius salor
- Essbar: Violetter Rötelritterling, Lepista nuda
- Giftig: Lila-Dickfuß, Cortinarius traganus
- Giftig: Lila Rettichhelmling, Mycena pura
- Giftig: Violetter Risspilz, Inocybe violacea
Diese Art finden
Der Violette Lacktrichterling ist ein weit verbreiteter Symbiosepilz und dürfte mit Abstand zu den häufigsten Vertretern aus der Gattung der Lacktrichterlinge gehören. Finden kann man Violette Lacktrichterlinge vor allem in Nadel- und Nadelmischwäldern und dort vor allem bei Fichte, Tanne und Kiefer. Die Hauptsaison erstreckt sich vom August bis zum ersten harten Frost im November. Insgesamt finden kann man Violette Lacktrichterlinge vom Frühsommer bis in den späten Herbst hinein.
Speisewert, Verwendbarkeit, Schadstoffbelastung
Der Violette Lacktrichterling wäre bzw. ist ein toller Speisepilz. Die Art ist leicht zu bestimmen, weit verbreitet und dementsprechend auch häufig in großen Mengen zu finden. Der Violette Lacktrichterling kann aber leider in zweierlei Hinsicht stärker schadstoffbelastet ausfallen als andere Arten.
Violette Lacktrichterlinge reichern Cäsium in den Fruchtkörpern an, wenn es in den oberen Bodenschichten zur Verfügung steht und vom Myzel aufgenommen werden kann. Diese Belastung betrifft natürlich Gebiete, die vom Fallout der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl überhaupt betroffen waren. Über die Jahre sollen die gemessenen Mengen an Cäsium aber auch in den betroffenen Gebieten wieder unter die relevanten Grenzwerte gefallen sein.
Leider kann der Violette Lacktrichterling aber auch krebserregende Arsenverbindungen in den Fruchtkörpern einlagern. Diese stark krebserregenden Stoffe sollen vor allem in Gegenden in den Böden enthalten sein, die von Bergbau und Eisenverarbeitung betroffen sind. Gerade in solchen Gebieten sollte man den Violetten Lacktrichterling vorsichtshalber nicht für Speisezwecke sammeln.
Insgesamt gibt es durchaus Stimmen, die komplett vom Verzehr vom Violetten Lacktrichterling abraten. Oft wird in diesem Zusammenhang dann gleich von “Cäsium-” oder und “Arsen”-Schleuder gesprochen. Pilze können Cäsium, Arsen und andere Schwermetalle, wie zum Beispiel Cadmium, zwar durchaus aufnehmen und einlagern. Was Pilze aber nicht können ist Schwermetall hervorzaubern. Sind die Böden also (in diesem Fall) nicht Cäsium oder Arsen belastet, dann sollte sich auch die Belastung der Lacktrichterlinge in Grenzen halten. Wir tendieren hier zum vorsichtigen Mittelweg:
- Keine größeren Mengen / nur ein paar Mal im Jahr eine kleine Handvoll im Mischgericht (< 500gr pro Jahr)
- Kein sammeln von Violetten Lacktrichterlingen in Gebieten in denen eine stärkere Belastung der Böden durch Cäsium oder Arsen möglich oder sogar wahrscheinlich sein könnte
Beschreibung
Der Violette Lacktrichterling erreicht einen maximalen Hutdurchmesser von bis zu zehn Zentimetern. Die Hutoberseite ist farblich variabel und fällt nur jung und gut durchfeuchtet intensiv dunkellila bis violettbläulich aus. Vor allem alte und trockene Fruchtkörper blassen schnell aus und können sogar blauweißlich bis grauweißlich gefärbt ausfallen. Die Hutoberseite fällt matt und nie schleimig aus.
Auf der Hutunterseite befinden sich beim Violetten Lacktrichterling dunkellila bis violettbläulich gefärbte Lamellen. Die Lamellen besitzen den typischen Lacktrichterlings-Lamellenstand und sind ausgebuchtet am Stiel angewachsen. Am Stiel laufen die Lamellen dann oft sogar etwas mit Zahn herab. Das Sporenpulver ist weiß gefärbt.
Der Stiel der Violetten Lacktrichterlinge erreicht eine Länge von bis zu sechzehn und einen Durchmesser von maximal ein bis zwei Zentimetern. Der Stiel fällt nur selten gerade und oft wellig verbogen aus. Der Stiel ist grundsätzlich ebenfalls dunkellila bis violettbläulich gefärbt, aber weißlich überfasert. Mit zunehmendem Alter wird der Stiel schnell hohl. Die Stielbasis kann stark filzig ausfallen.
Der Violette Lacktrichterling besitzt vergleichsweise dünnes und dunkellila bis violettbläulich gefärbtes und oft etwas wässriges Fleisch. Das Fleisch besitzt einen angenehmen, aromatischen Geruch und eine milde, aber aromatisch pilzige Geschmacksprobe.
Synonyme
Laccaria hudsonii, Laccaria hudsonii var. vinosostriata, Laccaria amethystea var. vinosostriata, Laccaria laccata var. amethystina, Clitocybe amethystina, Collybia amethystina, Russuliopsis laccata var. amethystina, Agaricus lividopurpureus, Agaricus amethystinus var. ioides, Agaricus amethystinus var. purpurellus, Agaricus amethystinus