Rubinroter Zwergröhrling, Chalciporus rubinus

Der Rubinroter Zwergröhrling ist ein extrem seltener Symbiosepilz, der vor allem im August & September auf parkähnlichen Flächen bei Eiche gefunden werden kann. Aktuell sind rund zehn Habitate der Art in ganz Deutschland bekannt. Der Rubinrote Zwergröhrling wäre theoretisch verzehrbar, ist auf Grund der Seltenheit aber auf keinen Fall als Speisepilz zu beschreiben. Typisch für den Rubinroten Zwergröhrling ist das Erscheinen im August & September, gerne auf parkähnlichen Flächen bei Eiche, die ockerbräunlichen, gelbbräunlichen bis rotbräunlichen Hutfarben, die meist glatte, seltener feinfilzige bis potentiell auch schuppig-rau aufreißende Huthaut, die karmin- bis himbeerroten Röhren auf der Hutunterseite der Fruchtkörper, der bis zu sechs Zentimeter lange und bis zu drei Zentimeter breite Stiel mit einem Farbverlauf von rötlich an der Stielspitze zu gelbbräunlich an der Stielbasis, das charakteristische, wunderschöne Schnittbild mit pinkweißlichem Hutfleisch aber leuchtend gelbem Stielfleisch, der angenehm pilzige Geruch & die milde bis leicht herbe Geschmacksprobe.


Bezeichnung

Rubinroter Zwergröhrling, Karminroter Zwergröhrling, Rubinroter Filzröhrling, Kurzsporiger Röhrling, Chalciporus rubinus

Gattung

Chalciporus, Zwergröhrlinge

Diese Art finden

Der Rubinroter Zwergröhrling ist ein extrem seltener Symbiosepilz und typischer Eichenbegleiter. Die Art erscheint besonders gerne auf parkähnlichen Flächen mit dicken, alten Eichen. Die Art kann potentiell aber auch in Laub- und Laubmischwäldern gefunden werden. Insgesamt finden kann man den Rubinroter Zwergröhrling vom Sommer bis in den Herbst hinein. Hauptsaison hat der Rubinrote Zwergröhrling vor allem im September.

Der Rubinroter Zwergröhrling ist aktuell nur rund zehn mal in Deutschland kartiert, wobei unser Habitat im Südosten Bayerns nach aktuellem Stand der Kartierungsdaten (Oktober 2025) sogar das einzige Habitat der Art in Bayern sein dürfte. Die Art zeigt sich in diesem Habitat zwar zuverlässig aber je nach Pilzjahr mit einer extrem unterschiedlichen Anzahl an Fruchtkörpern. Nach unserem Erstfund im September 2022 mit zahlreichen Fruchtkörpern zeigte sich die Art zwar auch im September 2023 und 2024, aber nur mit sehr kleinen, einzelnen Fruchtkörpern. Erst 2025 bildete die Art dann wieder über mehrere Wochen im September zahlreiche Fruchtkörper. Funde vor oder nach September sind in mehreren Jahren nicht gelungen. Die meisten Funde stammten aus dem Zeitraum 05. bis 20. September.

Speisewert & Verwendbarkeit

Der Rubinrote Zwergröhrling ist auf Grund der Seltenheit nicht als Speisepilz zu beschreiben. Die Art wird zwar grundsätzlich als ungiftig bzw. essbar beschrieben, sollte auf Grund der extremen Seltenheit aber unbedingt geschont werden und im Habitat verbleiben.



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Beschreibung

Der Rubinrote Zwergröhrling ist ein relativ kleiner Röhrling und erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu sechs Zentimetern. Die Hutoberseite kann verschiedene bräunliche Farbschattierungen annehmen. Jung fällt die Hutfarbe meist eher hellbräunlich aus. Mit zunehmdem Alter fallen die Hutfarben dann eher gelbbräunlich bis dunkelrotbräunlich aus. Die Huthaut fällt meist glatt, seltener etwas feinfilzig aus und kann bei trockener, heißer Witterung auch schuppig-rau aufreißen.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Rubinroten Zwergröhrling karmin- bis himbeerrote Röhren. Die Röhren sind ganz jung oft noch etwas weißlich und sehr fein. Mit zunehmendem Alter werden die Röhren dann schnell gröber und bekommen ihre charakteristischen, leuchtenden roten Farben. Die Röhren sind unregelmäßig, dabei aber weniger rund als eckig geformt und laufen außerdem etwas am Stiel herab. Das Sporenpulver ist hellbräunlich gefärbt.

Der glatte Stiel des Rubinroten Zwergröhrlings erreicht eine Länge von bis zu sechs Zentimetern und einen maximalen Durchmesser von bis zu drei Zentimetern. Die Art besitzt am Stiel meist einen charakteristischen Farbverlauf von rot bzw. rotorange an der Stielspitze zu orangegelblich bis gelblich an der Stielbasis, dafür aber weder Flocken noch ein Stielnetz auf der Stieloberfläche.

Das Fleisch der Rubinroten Zwergröhrlinge fällt im Hutbereich rotweißlich bis fast pinkweißlich aus. Unterhalb der Röhren geht das Stielfleisch dann langsam aber sicher ins gelbliche über. Im unteren Stieldrittel fällt das Fleisch dann leuchtend gelblich aus. Der Rubinrote Zwergröhrling besitzt einen angenehm pilzigen Geruch. Die Geschmacksprobe fällt zwar insgesamt mild aus, besitzt aber einen leicht bitterlichen Nachgeschmack.

Kernmerkmale

  • Erscheinen vor allem auf parkähnlichen Flächen im August & September bei Eiche
  • Hutoberseite ockerbräunlich, gelbbräunlich bis rotbräunlich
  • Huthaut meist glatt, seltener feinfilzig, bei Trockenheit potentiell schuppig rau aufreißend
  • Hutunterseite mit karmin- bis himbeerroten, unregelmäßig geformten Röhren
  • Stiel maximal sechs Zentimeter lang und bis zu drei Zentimeter breit
  • Stiel mit Farbverlauf von Rot an der Stielspitze zu orangegelblich / gelbbräunlich an der Basis
  • Schnittbild mit Farbverlauf von pinkweißlich im Hutfleisch zu leuchtend gelblich an der Stielbasis
  • Angenehm pilziger Geruch & milde bis leicht bitterliche Geschmacksprobe

Synonyme

Rubinoboletus rubinus, Xerocomus rubinus, Boletus rubinus, Suillus rubinus