Rötender Birkenpilz, Leccinum oxydabile

Der Rötende Birkenpilz ist ein seltener Symbiosepilz und typischer Birkenbegleiter, den man vorwiegend von August bis Oktober in den verschiedensten Habitaten aber immer nur bei Birke finden kann. Die Art wird selten bis sehr selten beschrieben. Der Rötende Birkenpilz wäre jung, wie alle Raufußröhrlinge, ein toller ergiebiger Speisepilz, der sicherlich auch immer wieder unbewusst für Speisezwecke gesammelt, zubereitet und verzehrt wird. Sollte die Art bei einem Fund erkannt werden, sollten übrige Fruchtkörper auf Grund der Seltenheit geschont werden. Typisch für den Rötenden Birkenpilz sind die bis zu zwölf Zentimeter großen Hutdurchmesser, die graubraunen über hellbraunen bis satt braunen Hutfarben, die weißlichen bis grauweißlichen Röhren, der bis zu acht Zentimeter lange und bis zu drei Zentimeter breite Stiel mit weißlichen Grundfarben und verschiedenfarbigen (weißlichen, grauen bis dunkelgrauen) Schuppen auf der Stieloberfläche, sowie das weißliche Fleisch, das sich langsam aber intensiv rosarötlich bis korallenrot verfärbt, wobei das Hutfleisch und die Stielbasis gerne ausgespart bleiben. 


Bezeichnung

Rötender Birkenpilz, Leccinum oxydabile

Diese Art finden

Der Rötende Birkenpilz ist ein seltener Symbiosepilz und typischer Birkenbegleiter. Dabei spielt es weniger eine Rolle, ob es sich um reines Birkenwäldchen, einen Mischwald mit Birken oder auch eine einzelne Birke auf einer parkähnlichen Fläche handelt. Überall wo es Birken gibt sind, zumindest theoretisch, Funde der Art möglich.

Finden kann man den Rötenden Birkenpilz insgesamt vom Sommer bis in den späten Herbst hinein. Hauptsaison hat die Art vor allem von August bis Oktober. Der Rötende Birkenpilz ist als selten bis sehr selten zu beschreiben, wobei sich aber die Frage stellt, ob die Art wirklich so selten ist, oder ob sie nur nicht erkannt wird. In Bayern ist die Art bisher vier Mal kartiert, wobei die aktuellste Kartierung aus dem Jahre 1995 stammt.

Unser spannender Erstfund der Art. Bei der Erkundung eines neuen Habitats waren wir auf der Suche nach dem Wollstieligen Raufußröhrling, um Detailaufnahmen für ein Pilzportrait zu drehen und haben die Art auch sehr zahlreich gefunden. Auch einige Vielverfärbende Birkenpilze ließen sich auf der Waldrunde Anfang August 2025 finden. Gegen Ende der Waldrunde haben wir nochmal zwei vermeintlich junge Wollstielige Raufußröhrlinge entdeckt, die wir für das Pilzportrait ablichten wollten. Die Überraschung gab es im Schnittbild - extrem deutliches Röten und damit war klar: Der Rötende Birkenpilz. Dieses Beispiel zeigt: Wenn man nicht per Zufall ein Schnittbild bei der Art macht und der Art dann nicht auch die Zeit gibt zu röten, dann wird die Art auf keinen Fall als Rötender Birkenpilz erkannt. Außer über das deutliche Röten lässt sich die Art nicht ohne weiteres von den häufigeren Arten aus der Gattung unterscheiden, weshalb wir die teilweise beschriebene “extreme Seltenheit” der Art im deutschsprachigen Raum etwas anzweifeln möchten. Vermutlich wird die Art zwar nur “extrem selten” bewusst gefunden, ist aber häufiger und wird wohl meist nur nicht erkannt, weil das deutliche Röten etwas dauert und die Art sonst für eine andere Art aus der Gattung gehalten wird.

Speisewert und Verwendbarkeit

Der Rötende Birkenpilz wäre jung, wie alle Raufußröhrlinge, ein toller ergiebiger Speisepilz, der sicherlich auch immer wieder unbewusst für Speisezwecke gesammelt, zubereitet und verzehrt wird. Sollte einem das typische Röten der Art bei der Verarbeitung der Funde zu Hause auffallen, sollte man überlegen das Habitat erneut aufzusuchen und ein Schnittbild zu machen, um zu prüfen, ob es sich wirklich um den Rötenden Birkenpilz handelt. Bis das Röten voll ausgeprägt ist, kann es ein bis zwei Minuten dauern. Falls es sich dann wirklich um den Rötenden Birkenpilz handeln, dann kann und sollte man überlegen die Rötenden Birkenpilze aus dem betroffenen Habitat in Zukunft besser zu schonen - zumindest solange, bis geklärt ist, ob die Art in der Fundregion wirklich so selten ist, wie sie teilweise beschrieben wird.



Beschreibung

Folgt

Kernmerkmale

  • Typischerweise von August bis Oktober bei Birke zu finden
  • Hutdurchmesser bis zu zwölf Zentimetern
  • Graubraune, hellbraune bis satt braune Hutfarben
  • Weißliche bis grauweißliche Röhren
  • Röhren jung sehr fein und fest und im Alter grob und weich
  • Sporenpulverfarbe bräunlich
  • Stiel bis zu acht Zentimeter lang und bis zu drei Zentimeter breit
  • Stiel jung eher bauchig und im Alter eher lang gestreckt
  • Stiel am Grundweißlich gefärbt
  • Stiel mit weißlichen, gräulichen, graubraunen bis dunkelbraunen Schuppen besetzt
  • Schuppen selten mit einem an ein Stielnetz erinnernden Struktur (Pseudonetz)
  • Fleisch weißlich bis grauweißlich, jung schön fest aber im Alter schwammig
  • Fleisch großflächig langsam aber intensiv rosarötlich bis korallenrot verfärbend
  • Fleisch im Bereich der Stielbasis und im Hutfleisch häufig weiß bleibend
  • Geruch und Geschmack angenehm aromatisch pilzig

Synonyme

Leccinum rigidipes, Krombholziella oxydabilis, Krombholzia oxydabilis, Krombholzia scabra f. oxydabilis, Boletus oxydabilis, Boletus oxydabilis, Boletus scaber var. oxydabilis, Boletus scaber f. oxydabilis