Orangebecherling, Aleuria aurantia
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Essbar: Zinnoberroter Prachtbecherling, Sarcoscypha austriaca
- Essbar: Scharlachroter Kelchbecherling, Sarcoscypha coccinea
- Essbar: Linden-Kelchbecherling, Sarcoscypha jurana
- Essbar: Rötlicher Gallerttrichterling, Guepinia helvelloides
- Ungenießbar: Leuchtender Prachtbecherling, Caloscypha fulgens
- Ungenießbar: Buchenwaldbecherling, Peziza arvernensis
- Ungenießbar: Riesenbecherling, Peziza varia
Diese Art finden
Der Orangebecherling ist ein Folgezersetzer, den man in den verschiedensten Waldarten und sogar in Gärten oder auf parkähnlichen Flächen finden kann. Die Art bevorzugt dabei eher sandige oder lehmige Böden und kann seltener auch auf Holzabfällen, zum Beispiel auf alten Holzlagerstätten, erscheinen.
Ebenfalls häufig erscheint der Orangebecherling auf Waldwegen, Lichtungen oder an Wegesrändern und wächst dann in der Regel direkt aus der Erde. Finden kann man den Orangebecherling grundsätzlich vom Sommer bis in den späten Herbst hinein.
Hauptsaison hat der Orangebecherling in der Regel aber von September bis zum ersten harten Frost. Bei einem besonders milden Start in den Winter sind aber auch noch Funde bis weit in den Dezember hinein möglich. Unseren spätesten Fund der Art hatten wir dabei am zehnten Dezember 2022.
Insgesamt ist der Orangebecherling eigentlich alles andere als selten. Bei uns, in den Landkreisen Mühldorf und Altötting in Oberbayern, gab es aber im Zeitraum 2019 bis 2021 kaum bis keine Funde der Art, und das obwohl sich die Art in den Vorjahren eigentlich regelmäßig hat finden lassen. Erst im Herbst und Spätherbst 2022 tauchte die Art dann auch bei uns endlich wieder auf.
Speisewert
Der Orangebecherling ist ungiftig und könnte theoretisch verzehrt werden. Allerdings fällt das Fleisch der Art vollkommen geruchs- und geschmacksneutral aus. In der Regel wird die Art deshalb maximal als Salatpilz, oder als Farbklecks in einem Pilzgericht empfohlen.
In einem Salat kann der Orangebecherling zum Beispiel den Geschmack des Dressings annehmen. In einem Mischgericht fällt der Orangebecherling wiederrum durch seine Farbe positiv und durch den fehlenden Geschmack, der dann durch die anderen Pilze überdeckt wird, zumindest nicht negativ auf.
Beschreibung
Der Orangebecherling bildet in der Regel drei bis sechs Zentimeter große, schüssel- bis kelchartig geformte Fruchtkörper aus. Bei guten Wuchsbedingungen sind seltener aber auch deutlich größere Durchmesser von bis zu zwölf Zentimetern möglich. Die Fruchtkörper können dabei einzeln erscheinen, aber auch in größeren Gruppen wachsen.
Die Innenseite der Orangebecherlinge ist orangegelblich bis orange gefärbt. Außen ist die Art meist deutlich blasser, orangeweißlich, gefärbt. Vor allem bei jungen Fruchtkörpern fällt die Außenseite gerne etwas körnig bis kleiig aus. Ältere Fruchtkörper wirken hingegen kahl.
An der Anwachsstelle kann der Orangebecherling selten ein kurzes, stielähnliches Gebilde besitzen, das dann auch etwas im Substrat zu wurzeln scheint. Meist fehlt der Stiel aber komplett. Das Sporenpulver der Orangebecherlinge ist weißlich / transparent gefärbt.
Das Fleisch der Orangebecherlinge ist orangeweißlich bis orangegelblich gefärbt und besitzt eine brüchige, wachsartige Konsistenz, die man durchaus mit der Konsistenz von Morcheln bzw. Morchelbecherlingen vergleichen kann. Mit Kalilauge reagiert der Orangebecherling nicht.
Die Orangebecherlinge sind leider vollkommen geruchs- und geschmacksneutral. Im Gegensatz zu den allermeisten essbaren Wildpilzen könnten Orangebecherlinge zumindest theoretisch auch roh verzehrt werden.
Fuchsbandwurm
Wird der Orangebecherling als Salatpilz verwendet, dann kann die Art kurz mit kochendem Wasser überbrüht werden, um zum Beispiel den Fuchsbandwurm abzutöten, der sich theoretisch auf den Becherlingen befinden könnte.