Märzschneckling, Märzellerling, Hygrophorus marzuolus

Der Märzschneckling ist ein Symbiosepilz der vorwiegend bei Tanne, seltener bei Fichte und Buche, gefunden werden kann. Die Art soll kalkhaltige Böden bevorzugen und kann je nach Region im Zeitraum Februar bis April gefunden werden. Der Märzschneckling ist ein hervorragender, wohlschmeckender und ergiebiger Speisepilz, der in Deutschland aber leider sehr selten ist und durch das Bundesartenschutzgesetz vollständig geschützt ist. Alle Funde der Art sollten deshalb unbedingt im Habitat verbleiben. Typisch für den Märzschneckling sind: Das Erscheinen im Frühling, die weißlichen, gräulichen oder auch mal schwarzen Hutfarben mit fleckiger und klebriger Huthaut, weißgräuliche, am Stiel angewachsen und dort auch herablaufende Lamellen mit sehr großem Lamellenabstand, das weiße Sporenpulver, der wuchtige und oft leicht schuppige Stiel, das weiße Fleisch mit unbedeutenden Geruch.


Bezeichnung

Märzschneckling, Märzellerling, Schneeschneckling, Schneepilz, Hygrophorus marzuolus

Verwechslung

Diese Art finden

Der Märzschneckling ist ein Symbiosepilz der Nadelholz als Symbiosepartner bevorzugt. Besonders gerne erscheint die Art bei Tanne. Aber auch bei Fichte und seltener Buche kann der Märzschneckling gefunden werden. Kalkreichen Boden scheint die Art dabei zu bevorzugen.

Finden kann man den Märzschneckling vor allem im Frühling. In manchen Regionen erscheint die Art schon Februar. Bei uns in Oberbayern haben wir den Märzschneckling dagegen frühestens mitte März und beim Erstfund sogar erst zum Monatswechsel April / Mai entdecken können.

Der Märzschneckling wird als selten bis sehr selten beschrieben und kann regional teilweise gar nicht gefunden werden. In Deutschland befindet sich die Art auf der Roten Liste bedrohter Arten und hat dort den Status "RL2 - stark gefährdet" erhalten.

Der Märzschneckling ist außerdem durch das Bundesartenschutzgesetz vollständig geschützt und darf nicht gesammelt werden.

Speisewert & Verwendbarkeit / Schutzstatus

Laut der Literatur wäre der Märzschneckling ein hervorragender, wohlschmeckender und ergiebiger Speisepilz, der zudem häufig zu einer relativ pilzarmen Zeit im Februar und März, bei uns in Oberbayern also oft nach den Winterpilzen und vor dem Wachstumsdurchbruch bei Morchel & Verpel, erscheint.

Der Märzschneckling ist in Deutschland wie beschrieben durch das Bundesartenschutzgesetz vollständig geschützt, weshalb alle Fruchtkörper der Art im Habitat verbleiben müssen. In Österreich und der Schweiz gibt es diese bundesweiten Sammelverbote beim Märzschneckling zwar nicht, dennoch sollte die Art aus meiner persönlichen Sicht in allen Regionen in denen die Art als selten beschrieben wird geschont werden.

Auch wenn Fruchtkörperschutz beim Thema Pilze nicht mit Artenschutz gleich zu setzen ist, so ist theoretisch “mit jedem Sporenpaar”, das die im Habitat gelassenen Fruchtkörper des Märzschnecklings im Habitat verteilen, theoretisch ein neues Vorkommen der Art in Folgejahren möglich.



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Beschreibung

Der Märzschneckling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu zwölf Zentimetern. Die Hutoberseite kann verschiedene weißliche, gräuliche oder schwärzliche Farbschattierungen annehmen. Die Hutoberseite fällt dabei nicht nur fleckig, sondern auch etwas klebrig aus. Der Hutrand fällt wellig gebogen aus. 

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Märzschneckling weißlich bis gräulich gefärbte Lamellen. Die Lamellen sind am Stiel angewachsen und laufen dort auch etwas herab. Typisch ist der große Lamellenabstand. Zwischenlamellen sind vorhanden. Das Sporenpulver ist weiß gefärbt. 

Der Stiel der Märzschnecklinge ist weißlich bis grauweißlich gefärbt, wobei die Stielspitze meist etwas dunkler, gräulich, und die Stielbasis meist etwas heller, weißlich, gefärbt ausfällt. Der Stiel ist wuchtig, sehr ergiebig und kann leicht schuppig ausfallen. 

Das Fleisch der Märzschnecklinge ist bei jungen Fruchtkörpern fest und ergiebig. Ältere Fruchtkörper besitzen dagegen eher weiches Fleisch. Das Fleisch ist ebenfalls weißlich bis weißgräulich gefärbt und besaß bei unseren Funden immer einen relativ neutralen Geruch. Die Geschmacksprobe fällt laut Literatur mild aus.

Kernmerkmale

  • Erscheinen im Frühling (Hauptsaison März & April)
  • Erscheinen bei Tanne, seltener Fichte & Buche
  • Für einen Schneckling vergleichsweise große & stämmige Fruchtkörper
  • Fleckige, weißliche, gräuliche, schwarze Hutfarben & klebrige Huthaut
  • Weißgräuliche und am Stiel angewachsene und dort auch etwas herablaufende Lamellen
  • Typischer, großer Lamellenabstand & Zwischenlamellen
  • Weißes Sporenpulver
  • Oft dicker, wuchtiger und leicht schuppiger Stiel
  • Weißes Fleisch mit unbedeutenden Geruch und mildem Geschmack

Synonyme

Clitocybe marzuola, Camarophyllus marzuolus, Limacium marzuolum, Limacium camarophyllum subsp. marzuolum, Agaricus cardarella subsp. marzuola, Agaricus marzuolus