Korallenbefall, Korallenschimmel, Helminthosphaeria clavariarum

DER KORALLENBEFALL BETRIFFT VOR ALLEM DIE GRAUE KORALLE & DIE KAMMKORALLE | PILZ AUF PILZ

Bezeichnung

Korallenbefall, Korallenschimmel, Helminthosphaeria clavariarum

Gattung

Helminthosphaeria, Schimmelpilze

Diese Art finden

Der Korallenbefall, auch “Korallenschimmel” genannt, kann auf Arten aus der Gattung der Keulenpilze (Clavulina) gefunden werden. Der Korallenbefall erscheint dabei vor allem auf der Kammkoralle und der Grauen Koralle und kann dementsprechend zur gleichen Zeit gefunden werden wie diese Arten. 

Die Kammkoralle und die Graue Koralle sind dafür bekannt vermehrt zum Finale der Hauptsaison zu erscheinen. Dementsprechend hat man meist im November und je nach Witterung vielleicht teilweise auch noch im Dezember die größte Chance vom Korallenschimmel befallene Fruchtkörper zu finden. Unsere Funde des Korallenbefalls gelangen bisher alle im November. Betroffen waren dabei sowohl Kammkoralle als auch Graue Koralle und dabei jeweils einzelne Fruchtkörper innerhalb größerer Gruppen. 

Je nach Literatur wird der Korallenbefall tatsächlich als regional selten oder sogar generell selten beschrieben. Natürlich hängt das Vorkommen des Korallenbefalls hier total vom Vorkommen der meist betroffenen Arten ab. Gibt es in einer Region viele Vorkommen der beiden genannten Korallen, dann ist die Chance hoch auch auf den Korallenbefall zu treffen. Umgekehrt gilt dann natürlich das Gegenteil.

Gefährlichkeit

Es sind zum Korallenbefall laut unserem aktuellen Kenntnisstand keine konkreten Vergiftungsfälle bekannt. Dennoch sollten von anderen Pilzen / Schimmel befallene Speisepilze auf keinen Fall für Speisezwecke gesammelt werden. Es ist hier immer möglich, dass durch einen Befall Toxine entstehen, die dann in harmloseren Fällen “nur” eine Lebensmittelvergiftung auslösen können, im schlimmsten Fall aber auch zu lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen führen können. 

Dementsprechend sollten auch Speisepilze wie die Kammkoralle und die Graue Koralle nicht für Speisezwecke gesammelt werden, sobald die Fruchtkörper von einem Befall betroffen sind.



Beschreibung

Der Korallenbefall führt jung zu kleinen, fleckigen Verfärbungen auf der befallenen Art. Die Verfärbungen besitzen zunächst einen Durchmesser von wenigen Millimetern und treten zunächst meist in Richtung der Basis der Fruchtkörper auf. Später breiten sich diese Verfärbungen immer weiter aus und können dann teilweise fast die kompletten Äste der betroffenen Korallen überziehen. Die Spitzen der Korallen scheinen dabei meist verschont zu bleiben. 

Die Farben des Korallenbefalls reichen von gräulich über grünblaugräulich bis zu dunkelgrünblaugrau. In der Regel stechen diese Verfärbungen, vor allem durch die eigentlich immer irgendwie vorhandene Blaugrün-Stichigkeit selbst bei der Grauen Koralle, die ja ohnehin schon gräulich gefärbt ist, sofort ins Auge und können daher leicht als Korallenbefall erkannt werden.

Es verfärbt sich durch den Korallenbefall aber nicht nur die Oberfläche der Fruchtkörper. Auch das Fleisch der betroffenen Fruchtkörper verfärbt sich durch den Befall stark. Unterschiede von befallenen und nicht befallenen Fruchtkörpern in Punkto Geruch gab es bei unseren Funden bisher nicht. Das Sporenpulver des Korallenschimmels ist weißlich bis hellgrauweißlich gefärbt.

Synonyme

Helminthosporium clavariarum, Chaetosphaeria clavariarum,Peziza clavariarum, Peziza nigra, Lachnea clavariarum, Lachnella clavariarum, Scolicotrichum clavariarum, Cladotrichum clavariarum, Spadicoides clavariarum, Diplococcium clavariarum, Sphaeria clavariarum, Pleospora clavariarum, Rosellinia clavariarum