Keulenfüßiger Trichterling, Ampulloclitocybe clavipes
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
Diese Art finden
Der Keulenfüßige Trichterling ist ein Folgezersetzer und bevorzugt saure Nadelwälder. Er erscheint vom Frühsommer bis in den späten Herbst hinein.
Giftigkeit
Im Jahr 2002 konnten aus dem Keulenfüßigen Trichterling fünf Fettsäurederivate isoliert werden. Die Fettsäurederivate können den Abbau von Alkohol im Körper behindern.
Im Detail kann der Körper durch diese Fettsäurederivate das Ethanol nicht mehr abbauen. Das kann je nach Menge die verschiedensten Auswirkungen auf den Körper haben, zum Beispiel:
Krämpfe, Zittern, Hautrötung, Herzklopfen, Schweißausbrüche, Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwindel und Sehstörungen. Bei sehr großen Mengen / starken Vergiftungen kann es zum Koma kommen.
Todesfälle sind in diesem Zusammenhang zwar sehr selten, aber auch nicht komplett auszuschließen. Vor allem bei bereits geschwächten Personen kann es bei entsprechenden Mengen gefährlich werden.
Auch gefährlich ist, dass der Abbau des Ethanols nicht nur zum Zeitpunkt der Mahlzeit gehemmt wird. Das bedeutet, dass auch beim Konsum von Alkohol 3-4 Tage nach dem Verzehr des Keulenfüßigen Trichterlings noch eine Vergiftung auftreten kann.
Beschreibung
Der Keulenfüßige Trichterling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu 10 Zentimetern. Die Hutoberseite ist weißgräulich bis graubräunlich gefärbt. Die Hutmitte ist in der Regel deutlich dunkler gefärbt als der Rest des Hutes. Der Hutrand fällt dafür etwas heller aus und ist bei jungen Exemplaren nach innen gebogen. Bei älteren Exemplaren wölbt sich der Hutrand nach oben.
Die Lamellen des Keulenfüßigen Trichterlings laufen weit am Stiel herab und sind weißlich bis weißbräunlich gefärbt. Die Lamellen besitzen Zwischenlamellen und sind leicht vom Hut ablösbar. Das Sporenpulver ist weißlich gefärbt.
Der Stiel des Keulenfüßigen Trichterlings ist namensgebend und ein wichtiges Merkmal dieser Art. Der Stiel ist weißgräulich bis graubräunlich gefärbt. Der Stiel ist zur Basis hin deutlich keulenartig verdickt. Das Stielfleisch wirkt dabei weich und wässrig.
Das Fleisch des Keulenfüßigen Trichterlings ist weißlich bis weißbräunlich gefärbt und insgesamt sehr weich / wässrig. Der Geruch und die Geschmacksprobe fallen pilzig aus.
Weiße Trichterlinge
Bei weißlich gefärbten Trichterlingen ist größtmögliche Sorgfalt geboten. Auch viele sehr erfahrene Sammler sammeln weißlich gefärbte Trichterlinge (z. B. den Mehlräsling) nicht für Speisezwecke, weil es viele sehr ähnliche und dabei auch noch stark giftige Arten (z. B. Bleiweißer Trichterling, Clitocybe phyllophila) gibt. Wie immer sollte man im Zweifel lieber auf das Sammeln solcher Arten verzichten. Es gibt genug einfach zu bestimmende, leckere Speisepilze, die ohne ein so hohes Risiko gesammelt werden können.