Zitronengelber Raukopf, Löwengelber Raukopf, Aureonarius limonius
Der Zitronengelbe Raukopf ist ein Symbiosepilz, der vom Sommer bis in den späten Herbst hinein in Nadel- und Nadelmischwäldern gefunden werden kann. Die Art scheint saure und magere Böden zu bevorzugen und erscheint gerne zwischen Heidelbeersträuchern im Moos. Der Zitronengelbe Raukopf sollte vorsichtshalber als stark bis potentiell auch tödlich giftig beschrieben werden. Es ist nach unseren Nachforschungen zum Zitronengelbe Raukopf zwar bisher nicht bewiesen, dass auch der Zitronengelbe Raukopf Orellanin, oder ähnlich gefährliche Raukopf-Giftstoffe enthält und es sind uns aktuell auch keine schweren Vergiftungsfälle durch den Zitronengelben Raukopf bekannt. Vorsichtshalber ist aber bei allen Rauköpfen davon auszugehen, dass diese potentiell tödlich giftig ausfallen können. Typisch für den Zitronengelben Raukopf ist das Erscheinen im Kern der Hauptsaison bei Nadelholz auf sauren, mageren Böden, ein Hutdurchmesser von bis zu acht Zentmetern, variable Hutfarben von gelborange bis rotbräunlich, dickbauchige, am Stiel angewachsene und leuchtend gelbe Lamellen, die jung von einem spinnwebeartigen Schleier verdeckt sind, Lamellen im Alter durch das rostbräunliche Sporenpulver gelbbräunlich verfärbt, ein gelborangebräunlicher und goldbraun genatterter, bis zu zehn Zentimeter langer und bis zu zwei Zentimeter breiter Stiel, überwiegend gelbliches bis gelborangebräunliches Fleisch, dunkleres Fleisch in Richtung der Stielbasis, sowie ein unauffälliger Geruch und eine blut- bis weinrötliche Farbreaktion mit Kalilauge.
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Essbar: Filziger Gelbfuß, Chroogomphus helveticus
- Essbar: Kupferroter Gelbfuß, Chroogomphus rutilus
- Giftig: Orangefüssiger Hautkopf, Cortinarius bataillei
- Giftig: Kupferroter Hautkopf, Cortinarius uliginosus
- Giftig: Orangerandiger Hautkopf, Cortinarius malicorius
- Giftig: Spitzgebuckelter Raukopf, Cortinarius rubellus
- Giftig: Orangefuchsiger Raukopf, Cortinarius orellanus
- Giftig: Gilbender Raukopf, Cystinarius rubicundulus
- Giftig: Zimthautkopf, Cortinarius cinnamomeus
Diese Art finden
Der Zitronengelbe Raukopf ist ein Symbiosepilz, der in Nadel- und Nadelmischwäldern gefunden werden kann. Die Art scheint saure und magere Böden zu bevorzugen und erscheint deshalb gerne zwischen Heidelbeersträuchern im Moos. Finden kann man den Zitronengelben Raukopf vom Sommer bis in den späten Herbst hinein. Hauptsaison dürfte die Art ungefähr von August bis Oktober haben.
Unser Erstfund des Zitronengelben Raukopfes gelang im September an einem Hang im Bergnadelwald, an dem sich auch einige andere Erstfunde machen haben lassen, die saure Böden bevorzugen. So zeigten sich am gleichen Hang außerdem der Reifpilz und der Honigschleimfuß.
Giftwirkung & Giftigkeit
Der Zitronengelbe Raukopf sollte vorsichtshalber als stark bis potentiell auch tödlich giftig beschrieben werden. Während Hautköpfe meist “nur” Magen-Darm-Giftig ausfallen, sind viele Rauköpfe leider als organgiftig zu beschreiben. Meist werden vor allem die Nieren dauerhaft geschädigt, oder sogar zerstört. Leider besitzen viele Rauköpfe dabei teilweise sogar einen einladenden Geruch und wohl größtenteils (laut der Literatur) einen milden Geschmack. Eine Verwechslung würde deshalb auch nach der Zubereitung (z. B. durch einen unangenehmen Geschmack im Pilzgericht) nicht auffallen.
Eines der größten Probleme von Raukopf- bzw. genauer beschrieben Orellanin-Vergiftungen ist die lange Latenzzeit. Symptome treten teilweise erst nach mehreren Tagen auf und weisen nicht direkt auf eine Schädigung der Nieren hin. Typische erste Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen, Kältegefühl und Schüttelfrost. Wer eine Woche nach einem Pilzgericht diese Symptome bekommt lässt sich eher wegen einer Magen-Darm-Grippe krankschreiben, als von einer Schädigung der Nieren auf Grund einer “lange” zurückliegenden Pilzvergiftung auszugehen. Währenddessen zirkulieren die Toxine weiter im Blut und es kommt zu schweren Nierenschäden. Je nach Schwere der Vergiftung drohen Dialysepflicht oder die Notwendigkeit einer Nierentransplantation. Todesfälle sind nicht auszuschließen.
Es ist nach aktuellen Nachforschungen zum Zitronengelbe Raukopf zwar nicht bewiesen, dass auch der Zitronengelbe Raukopf Orellanin, oder ähnlich gefährliche Giftstoffe enthält und es sind uns aktuell auch keine schweren Vergiftungsfälle durch den Zitronengelben Raukopf bekannt. Vorsichtshalber ist aber bei allen Rauköpfen aktuell davon auszugehen, dass diese potentiell tödlich giftig ausfallen können & dass alle Schleierlinge aus dem Bereich der Haut- & Rauköpfe im Speisepilzkorb nichts verloren haben.
Wer Haut- & Rauköpfe nur zu Bestimmungszwecken oder als Färbepilz sammelt, sollte auch unbedingt darauf achten besonders diese Artengruppen räumlich sauber getrennt von Speisepilzen zu transportieren. Pilze besitzen zwar keine Kontaktgifte, aber auch Bruchstücke von stark giftigen Arten zwischen Speisepilzen sind ein Risiko, das man nicht eingehen sollte.
Beschreibung
Der Zitronengelbe Raukopf erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu acht Zentimetern. Die Hutoberseite kann mal mehr gelbbräunlich, mal mehr orangebräunlich und mal mehr rötlichbräunlich gefärbt ausfallen. Seltener fallen die Hutfarben weniger bräunlich und dann fast nur gelblich, orange oder rötlich aus. Die Hutfarben variieren dabei oft mit dem Feuchtigkeitsgehalt der Fruchtkörper. Selbst komplett aufgeschirmt fällt der Zitronengelbe Raukopf oft kaum bis gar nicht gebuckelt aus. Die Hutoberseite fällt, unabhängig von Farbe und Feuchtigkeitsgehalt der Fruchtkörper, feinfaserig matt aus.
Der Zitronengelbe Raukopf besitzt jung leuchtend gelblich gefärbte Lamellen, die sich mit zunehmendem Alter rostbraungelblich bis braungelblich verfärben. Die Lamellenschneiden bleiben dabei aber deutlich heller gefärbt. Die Lamellen sind meist gerade am Stiel angewachsen und sind jung von einem dichten, hellorangebräunlichen, spinnwebenartigen Schleier verdeckt. Die Lamellen fallen vor allem aufgeschirmt deutlich dickbauchig aus. Das Sporenpulver ist rostbräunlich gefärbt.
Der Stiel der Zitronengelben Rauköpfe erreicht eine maximale Länge von bis zu zehn und einen Durchmesser von bis zu zwei Zentimetern. Der Stiel ist meist gelblich gefärbt, kann manchmal aber auch etwas dunkler, gerne gelborange oder gelbbräunlich, gefärbt ausfallen. Der Stiel fällt zylindrisch aus und besitzt meist eine wunderschöne, auffällige, goldbraune Natterung auf der Stieloberfläche.
Der Zitronengelbe Raukopf besitzt gelbliches bis gelborangebräunliches Fleisch, wobei die Fleischfarbe in Richtung der Stielbasis oft deutlich dunkler ausfällt. Die Art besitzt keinen besonderen Geruch. Laut der Literatur soll die Geschmacksprobe mild ausfallen. Wie bei allen Rauköpfen ist die Geschmacksprobe nicht bestimmungsrelevant und sollte, auf Grund der bei Rauköpfen immer zu vermutenden starken Giftigkeit, unbedingt vermieden werden.
Mit Kalilauge verfärbt sich der Zitronengelbe Raukopf blutrötlich bis weinrötlich.
Kernmerkmale
- Erscheinen im Kern der Hauptsaison bei Nadelholz auf sauren, mageren Böden
- Hutdurchmesser bis zu acht Zentimetern
- Hutfarben variieren je nach Feuchtigkeitsgehalt der Fruchtkörper um gelb-, orange- & rotbräunlich
- Dickbauchige, leuchtend gelbliche & gerade am Stiel angewachsene Lamellen
- Lamellen jung von einem spinnwebenartigen Schleier verdeckt
- Lamellen im Alter durch das rostbräunliche Sporenpulver bräunlich verfärbt
- Stiel bis zu zehn Zentimeter lang und bis zu zwei Zentimeter breit
- Stiel gelblich bis gelborangebräunlich gefärbt & vor allem ausgewachsen mit goldbrauner Natterung
- Fleisch überwiegend ebenfalls gelblich bis gelborangebräunlich
- Fleisch in Richtung der Basis oft deutlich dunkler, dunkelrotbräunlich
- Geruch unauffällig
- Laut der Literatur: Milde Geschmacksprobe
- Farbreaktion mit Kalilauge blut- bis weinrötlich
Synonyme
Cortinarius limonius, Cortinarius limonius f. hydrolimonius, Cortinarius luteus, Flammula limonia, Gomphos limonius, Telamonia limonia, Agaricus limonius