Tannenblättling, Gloeophyllum abietinum
Der Tannenblättling ist ein Folgezersetzer, der ganzjährig auf dem Totholz von Tanne, Fichte und seltener auch anderem Nadelholz gefunden werden kann. Typischerweise erscheint die Art dabei auf Stämmen, dickeren Ästen, Balken oder auch auf Stümpfen von Tanne und Fichte. Der Tannenblättling besitzt einen unbedeutenden Geschmack, sowie eine harte, zähe, korkige Konsistenz und ist damit nicht als Speisepilz zu beschreiben. Typisch für den Tannenblättling sind das erscheinen auf totem Nadelholz, das Bewohnen von dickeren Ästen, Balken, Stämmen oder Stümpfen, Hutdurchmesser von bis zu maximal zehn Zentimetern, graubraune, rotbraune, dunkelbraune oder schwarze Hutfarben, eine striegelig-filzige und teilweise farblich gezonte Hutoberseite, graubräunliche, bis dunkelbräunliche und im Alter sogar schwärzliche Lamellenfarben, maximal fünfzehn Lamellen pro Zentimeter am Hutrand, bräunliches, dünnes aber sehr zähes Fleisch ohne besonderen Geruch oder Geschmack, sowie pechschwarzer Farbreaktion mit Kalilauge und weißes Sporenpulver.
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Ungenießbar: Zaunblättling, Gloeophyllum sepiarium
- Ungenießbar: Balkenblättling, Gloeophyllum trabeum
- Ungenießbar: Birkenblättling, Lenzites betulina
- Ungenießbar: Nadelholzharzporling, Ischnoderma benzoinum
- Ungenießbar: Rötende Tramete, Daedaleopsis confragosa
- Ungenießbar: Eichenwirrling, Daedalea quercina
Diese Art finden
Der Tannenblättling ist ein Folgezersetzer, der auf totem Nadelholz erscheint. Die Art soll eine Vorliebe für Fichte und Tanne besitzen, aber seltener auch auf anderem Nadelholz gefunden werden können. Die Art kann sowohl in freier Wildbahn, aber leider auch auf Bauholz gefunden werden. Der Tannenblättling löst Braunfäule im Substrat aus. Typische Fundorte sind dickere Äste, Stämme oder Stümpfe von Fichte & Tanne, oder dickere Balken aus Tannen- oder Fichtenholz.
Finden kann man Tannenblättlinge ganzjährig. Die Fruchtkörper können über mehrere Jahre wachsen und sind durch die korkähnliche, zähe Konsistenz sehr widerstandsfähig. Selbst alte, abgestorbene Fruchtkörper können sich über einen relativ langen Zeitraum am Substrat halten und dann dementsprechend lange gefunden werden.
Speisewert & Verwendbarkeit
Der Tannenblättling ist kein Speisepilz. Die Art besitzt einen unbedeutenden Geruch und Geschmack und eine harte, zähe, korkige Konsistenz.
Beschreibung
Der Tannenblättling erreicht im Schnitt einen Hutdurchmesser zwischen vier und sechs Zentimetern. Bei besonders guten Bedingungen können selten auch Funde mit Durchmessern von bis zu zehn Zentimetern möglich sein. Die Hutoberseite ist farblich sehr variabel. Die dominierenden Farben sind graubraun, rotbraun, dunkelbraun und schwarz. Die Hutform fällt kreisrund oder muschelartig aus. Die Hutoberfläche fällt striegelig-filzig aus.
Auf der Hutunterseite befinden sich beim Tannenblättling vergleichsweise weit voneinander entfernt stehende Lamellen. Pro Zentimeter befinden sich beim Tannenblättling am Hutrand maximal fünfzehn Lamellen. Die Lamellen können je nach Zustand der Fruchtkörper graubräunlich, ockerbräunlich oder, vor allem bei alten Fruchtkörpern, auch dunkelbräunlich bis schwärzlich ausfallen. Auffällig sind bei den Lamellen des Tannenblättlings außerdem oft die vielen Querverbindungen. Das Sporenpulver ist weiß gefärbt.
Der Tannenblättling wächst direkt aus dem Substrat heraus und besitzt keinen Stiel.
Das Fleisch der Tannenblättlinge ist bräunlich gefärbt und verfärbt sich mit Kalilauge pechschwarz. Das Fleisch fällt zwar vergleichsweise dünn aus, besitzt aber dennoch eine widerstandsfähige, korkig-zähe Konsistenz. Sowohl der Geruch als auch die Geschmacksprobe fallen unauffällig aus.
Kernmerkmale
- Nur auf Nadelholz, gern Tanne oder Fichte zu finden
- Mindestens dickere Äste / Balken oder direkt Stämme oder Stümpfe bewohnend
- Hutdurchmesser im Schnitt zwischen vier und acht Zentimetern
- Hutfarben graubraun, rotbraun, dunkelbraun oder schwarz
- Hutoberseite bei größeren Fruchtkörpern deutlich gezont & striegelig-filzig
- Hutunterseite mit häufig querverbundenen Lamellen
- Maximal fünfzehn Lamellen pro Zentimeter am Hutrand
- Lamellenfarben graubräunlich, ockerbräunlich, dunkelbräunlich bis schwärzlich
- Bräunliches Fleisch mit korkig-zäher Konsistenz & schwarzer Farbreaktion mit Kalilauge
- Kein besonderer Geruch oder Geschmack
- Weißes Sporenpulver
Zaunblättling, Balkenblättling oder Tannenblättling?
Der Zaunblättling erscheint nur auf Nadelholz, bevorzugt Fichte, aber auch auf anderem Nadelholz. Typisch für den Zaunblättling sind die gelbbräunliche bis orangebräunliche Zuwachszone am Hutrand und die vergleichsweise eng stehenden Lamellen am Hutrand. Innerhalb eines Zentimeters befinden sich beim Zaunblättling mindestens fünfzehn Lamellen. Die Art besitzt im Gegensatz zum Tannenblättling außerdem: Mehr gelbe / orange Farben (sowohl am Hutrand, als auch auf der Hutunterseite), weniger Querverbindungen bei den Lamellen & hellgelbes statt weißes Sporenpulver.
Der Tannenblättling erscheint ebenfalls nur auf Nadelholz, bevorzugt dabei aber Tanne und Fichte. Typisch für den Tannenblättling ist die striegelige Hutoberseite mit gezonter, struppig-filziger Randzone die vergleichsweise weit voneinander entfernt stehenden Lamellen am Hutrand. Innerhalb eines Zentimeters befinden sich beim Tannenblättling maximalfünfzehn Lamellen. Die Art besitzt im Gegensatz zum Zaunblättling außerdem: Weniger gelbe / orange Farben (sowohl am Hutrand, als auch auf der Hutunterseite), mehr querverbindungen bei den Lamellen & weißes statt hellgelbes Sporenpulver.
Der Balkenblättling erscheint häufiger auf Laub- als auf Nadelholz und unterscheidet sich von den beiden anderen Blättlingen durch die nicht striegelige und dadurch viel glattere Hutoberseite, die viel enger stehenden und "wirrlingsartigeren", also viel labyrintischeren Lamellen und die vor allem jung deutlich, helleren Grundfarben der Fruchtkörper.
Synonyme
Gloeophyllum abietinellum, Gloeophyllum abietinum f. incrassatum, Gloeophyllum abietinum f. resupinatum, Gloeophyllum abietinum f. umbrinum, Daedalea abietina, Daedalea abietina var. resupinata, Lenzites abietinus, Lenzites abietinellus, Lenzites abietinus var. suffocatus, Lenzites abietinus var. incrassatus, Lenzites abietinus var. umbrinus, Lenzites abietinus f. Resinates, Lenzites abietinus f. monstrosus, Lenzitina abietina, Merulius abietinus, Pleuropus abietinus, Cellularia abietina, Irpex umbrinus, Xylodon umbrinus, Reisneria papyracea, Reisneria abietina, Agaricus abietinus, Agaricus asserculorum