Riesenchampignon, Agaricus augustus
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Essbar: Brauner Riesenchampignon, Agaricus cappellianus
- Essbar: Großer Waldchampignon, Agaricus langei
- Essbar: Kleiner Waldchampignon, Agaricus silvaticus
- Giftig: Perlhuhnchampignon, Agaricus moelleri
- Giftig: Rebhuhnchampignon, Agaricus phaeolepidotus
- Giftig: Spitzschuppiger Stachelschirmling, Lepiota aspera
- Giftig: Gelber Knollenblätterpilz, Amanita citrina
- Giftig: Grüner Knollenblätterpilz, Amanita phalloides
Diese Art finden
Der Riesenchampignon ist ein weit verbreiterer Folgezersetzer und gehört sicherlich mit zu den häufigsten Arten aus der Gattung der Champignons, die man im deutschsprachigen Raum finden kann. Die Art hat bis auf humusreiche Böden keine besonderen Ansprüche ans Habitat. Die Art kann dementsprechend von parkähnlichen Flächen wie zum Beispiel Stadtparks oder Badeseen bis zu Nadel-, Laub- und Mischwäldern eigentlich überall gefunden werden.
Finden kann man den Riesenchampignon insgesamt vom Frühsommer bis in den späten Herbst hinein. Hauptsaison hat die Art in der Regel von August bis Oktober. Auch wir haben den Riesenchampignon bereits in den unterschiedlichsten Habitaten antreffen können. Die meisten Funde der Art gelangen dabei im August und September.
Speisewert
Der Riesenchampignon wäre ein guter, ergiebiger Speisepilz und zudem eine der wenigen Champignon-Arten, die relativ leicht zu bestimmen sind. Einziger Nachteil ist, dass der Riesenchampignon im Verdacht steht Schwermetalle aus dem Boden aufzunehmen und in den Fruchtkörpern einzulagern.
Man sollte wild wachsende Champignon-Arten, gerade aus der Sektion der Anischampignons, daher generell eher nicht, oder zumindest nicht regelmäßig und in größeren Mengen, für Speisezwecke sammeln. Mit Zuchtchampignons steht außerdem eine sichere, kostengünstige Alternative zur Verfügung, mit der man der somit eigentlich unnötigen Schwermetallbelastung sehr leicht und günstig aus dem Weg gehen kann.
Beschreibung
Der Riesenchampignon kann bei perfekten Wuchsbedingungen tatsächlich einen Hutdurchmesser von bis zu vierzig Zentimetern erreichen. Im Durchschnitt dürfte sich der Hutdurchmesser aber eher im Bereich zwischen zehn und zwanzig Zentimetern abspielen. Die Hutoberseite ist grundsätzlich weißbräunlich gefärbt, aber mit deutlich sichtbaren, gelbbräunlich bis bräunlich gefärbten, Schuppen besetzt. An Druckstellen, besonders deutlich oft am Hutrand zu sehen, verfärbt sich die Hutoberseite gelblich.
Auf der Hutunterseite befinden sich beim Riesenchampignon cremeweißlich gefärbte Lamellen, die sich mit zunehmendem Alter erst rosagräulich und dann schokoladenbräunlich verfärben. Die Lamellen stehen frei und können bei Verletzung ebenfalls gilben. Das Sporenpulver ist purpurbräunlich gefärbt.
Der Stiel des Riesenchampignons erreicht eine Länge von bis zu zwanzig und einen Durchmesser von bis zu fünf Zentimetern. Der Stiel ist zwischen Stielring und Hut weißlich gefärbt und glatt. Unterhalb des Stielrings ist der Stiel bräunlich geschuppt. Auch der Stiel verfärbt sich bei Verletzung gelblich. Der Stiel lässt sich außerdem sehr leicht vom Hutfleisch lösen.
Im oberen Stieldrittel befindet sich beim Riesenchampignon ein breiter und relativ dicker Stielring. Bei jungen Fruchtkörpern verdeckt der Stielring als weißlicher Schleier noch die Lamellen. Wenn der Fruchtkörper größer wird und der Hut aufschirmt, löst sich der Schleier vom Hutfleisch und ist dann nur noch mit dem Stiel verbunden, bleibt dann also als Stielring im oberen Stieldrittel zurück.
Das Fleisch des Riesenchampignons ist weißlich gefärbt und verfärbt sich bei Verletzung schwach gelblich. Der anisartige Geruch des Riesenchampignons ist ein wichtiges Merkmal der Art. Der Geschmack fällt angenehm pilzig aus.
Mit Kalilauge verfärbt sich das Fleisch des Riesenchampignons gelblich.
Kernmerkmale
Der Riesenchampignon lässt sich über die folgenden Kernmerkmale sehr leicht als Riesenchampignon bestimmen
- Bräunlich schuppige Hutoberseite (gelbbräunlich bis bräunlich)
- Cremeweißlich, rosaweißlich, rosalich oder bräunlich bis dunkelbräunliche Lamellen
- Für Champignons oft überdurchschnittlich große Fruchtkörper bzw. Hutdurchmesser
- Starker Anis- bzw. Bittermandelgeruch
- Gilben bei Verletzung
Gilben & Anisgeruch
Das Gilben der Fruchtkörper in Kombination mit dem starken Anisgeruch ist bei allen Champignon-Arten ein Hinweis auf:
- Die Sektion der Anischampignons
- Auf die grundsätzliche Verzehrbarkeit des Champignons
- Auf eine zu vermutende, starke Schwermetallbelastung des Fundes
Synonyme
Agaricus peronatus, Agaricus perrarus, Agaricus augustus var. perrarus, Agaricus augustus var. albus, Psalliota augusta, Psalliota perrara, Psalliota augusta var. perrara, Psalliota subrufescens sensu Lange, Pratella augusta, Orcella augusta, Fungus augustus, Fungus peronatus