Pantherpilz, Pantherwulstling, Amanita pantherina
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Essbar: Grauer Wulstling, Amanita excelsa
- Essbar: Perlpilz, Amanita rubescencs
- Essbar: Grauer Scheidenstreifling, Amanita vaginata
- Essbar: Ockergrauer Riesen-Scheidenstreifling, Amanita lividopallescens
- Essbar: Zweifarbiger Scheidenstreifling, Amanita battarrae
- Essbar: Grauhäutiger Scheidenstreifling, Amanita submembranancea
- Essbar: Fransiger Wulstling, Amanita strobiliformis
- Giftig: Gelber Knollenblätterpilz, Amanita citrina
- Giftig: Porphyrbrauner Wulstling, Amanita porphyria
Diese Art finden
Der Pantherpilz ist ein Symbiosepilz, der keine großen Ansprüche an den Symbiosepartner und seine Umgebung stellt. Die Art kann sowohl in Laub-, Nadel- und Mischwäldern, aber auch auf parkähnlichen Flächen gefunden werden.
Die Hauptsaison vom Pantherpilz erstreckt sich vom August bis in den Oktober hinein. Insgesamt finden kann man die Art aber vom Mai bis zum ersten harten Frost im November. Der Pantherpilz gehört sicherlich zu den eher häufigeren Arten aus der Gattung der Knollenblätterpilze.
Gefährlichkeit & Giftwirkung
Der Pantherpilz wird nicht umsonst als potentiell tödlich giftig beschrieben. Die Art enthält unter anderem Ibotensäure sowie Muscimol und ist nachweislich stark giftig. Der Pantherpilz vereint außerdem verschiedene extrem ungünstige Faktoren:
- Auch durchgegart stark giftig (hitzestabile Giftstoffe)
- Angenehm, pilzig-nussiger Geschmack
- Starke Ähnlichkeit zu Speisepilzen wie Perlpilz & Grauer Wulstling
Das Problem ist, dass eine Verwechslung mit essbaren Arten aus der Gattung der Knollenblätterpilze (z. B. Perlpilzen) immer wieder vorkommt und eine Verwechslung durch den angenehmen Geschmack der Pantherpilze auch nach einer Zubereitung nicht auffällt. Da die enthaltenen Giftstoffe zudem hitzestabil sind mildert auch langes Garen die Giftigkeit der Pantherpilze nicht ab.
Bei einer Vergiftung mit dem Pantherpilz drohen nicht nur tagelange Halluzinationen, sondern auch ein bis zu 24 Stunden anhaltendes Koma. In besonders schweren Fällen können ein Schock und Atemstillstand auftreten. Erfolgt keine rasche ärztliche Behandlung sind Todesfälle nicht nur nicht auszuschließen, sondern sogar wahrscheinlich. Bis zu drei Prozent der Vergiftungen mit dem Pantherpilz verlaufen tödlich. Bei früher und guter medizinischer Behandlung ist die Prognose aber zum Glück gut.
Beschreibung
Der Pantherpilz erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu zwanzig Zentimetern. Die Hutoberseite ist meist in einem kräftigen graubraun gefärbt. Je nach Witterung sind aber auch eher hellere / gräulichere Hutfarben möglich. Die Hüllreste (Flocken) auf der Hutoberseite sind konzentrisch angeordnet und reinweißlich gefärbt. Wie bei anderen Arten (z. B. Fliegenpilz) mit Hüllresten auf der Hutoberseite kann es auch beim Pantherpilz dazu kommen, dass die Hüllreste durch starken Regen abgewaschen werden. Die Huthaut ist bis zur Mitte abziehbar. Im Alter kann der Hutrand gerieft ausfallen.
Die Lamellen des Pantherpilzes sind weißlich gefärbt, können aber auch einen gelblichen Farbstich besitzen. Die Lamellen stehen in der Regel frei, können aber auch ganz fein am Stiel angewachsen sein. Die Lamellen fallen relativ breit aus. Das Sporenpulver ist weiß gefärbt.
Der Stiel des Pantherpilzes erreicht eine Länge von bis zu zwölf und einen Durchmesser von bis zu drei Zentimetern. Der Stiel ist grundsätzlich weißlich gefärbt, kann sich aber schwach gelblich oder gelbbräunlich verfärben. An der Stielbasis befindet sich eine zwiebelförmige Knolle.
Eines der wichtigsten Merkmale der Pantherpilze ist ein ringförmiges Gebilde ("Bergsteigersöckchen"), das den Stiel relativ hart in Stiel und Stielknolle unterteilt. Im oberen Stieldrittel befindet sich beim Pantherpilz ein vergänglicher Stielring. Der Stielring ist normalerweise nicht gerieft, kann durch einen Fingerabdruck (der bei der Ernte des Fruchtkörpers auf dem Ring entstehen kann) gerieft wirken. Manche Varietäten des Pantherpilzes sollen sogar einen minimal gerieften Stielring besitzen.
Das Fleisch des Pantherpilzs ist weißlich gefärbt. Im Alter kann das Fleisch auch einen kleinen geblichen Farbstich besitzen. Das Fleisch verfärbt sich bei Verletzung nicht und vor allem nicht rötlich. Der angenehm mild-nussige Geschmack des Fleisches lädt trotz der Giftigkeit zum Verzehr ein. Den Geruch des Pantherpilzes kann man als pilzig-würzig beschreiben. Der Geruch kann außerdem leicht an Rettich erinnern.
Pantherpilz Perlpilz
Trägt man das Stichwort “Pantherpilz” bei Suchmaschinen ein, dann wird sofort die Ergänzung “Pantherpilz Perlpilz” vorgeschlagen - kein Wunder, denn der beliebte und gute Speisepilz Perlpilz ist einer der typischen Verwechslungspartner vom potentiell tödlich giftigen Pantherpilz. Die Verunsicherung ist hier vor allem bei Neulingen in der Pilzwelt oft groß, allerdings lassen sich beide Arten über die folgenden Merkmale sehr einfach unterscheiden:
- Perlpilz meist insgesamt mit mehr Rottönen & wärmeren Farben, Pantherpilz weniger Rottönen & kälteren Farben
- Perlpilz mit stark gerieftem Stielring, Pantherpilz in der Regel mit weitestgehend glattem Stielring (Vorsicht vor Fingerabdrücken auf dem Ring!)
- Perlpilz mit sanftem Übergang vom Stiel zur Stielknolle, Pantherpilz mit einem ringförmigem Gebilde, das den Stiel in „Stiel und Stielknolle“ unterteilt
- Perlpilz mit rötendem Fleisch bei Verletzung, besonders an Fraßstellen von Schnecken oder Madengängen zu sehen, Pantherpilz ohne diese rötliche Verfärbung.
Besonders wichtig: Bei der Unterscheidung von Perlpilz und Pantherpilz sollte man sich nie auf ein einziges Merkmal verlassen. Man sollte bei allen Perlpilzen am besten immer alle relevanten Merkmale prüfen: Stark geriefter Stielring, rötende Fraßstellen & sanfter Übergang vom Stiel zur Stielknolle ohne ringförmiges Gebilde. Sich zum Beispiel nur auf einen gerieften Stielring zu verlassen ist lebensgefährlich.
Pilze abschneiden oder herausdrehen?
Da sich beim Pantherpilz eines der wichtigsten Kernmerkmale an der Stielbasis befindet, das beim Abschneiden des Fruchtkörpers leider oft komplett verloren geht, ist der Pantherpilz wieder mal ein sehr gutes Beispiel dafür, dass es sich bei der Regel “Pilze müssen abgeschnitten werden” nicht nur um einen harmlosen Mythos handelt, sondern das Ernten der Fruchtkpörper durch Abschneiden, wenn man den Fund nicht vorher schon ohne Restzweifel bestimmt hat, teilweise sogar gefährlich ausfallen kann.
Synonyme
Amanita abietum, Aminita pantherina var. abietum, Amanita pantherina var. vestita, Amanita pantherina f. robusta, Amanita pantherina f. albida, Amanita pantherina f. mediterranea, Amanita pantherina f. institata, Amanita pantherina f. instata, Amanita pantherina var. isabellomarginata, Amanita pantherina f. subcandida, Amanita pantherina f. stramineovelata, Amanitaria pantherina, Amanitaria pantherina f. exannulata, Venenarius pantherinus, Agaricus pantherinus, Agaricus ruderatus, Agaricus herpeticus