Dattelbrauner Ellerling, Cuphophyllus colemannianus

DER DATTELBRAUNE ELLERLING WÄRE ESSBAR | SEHR SELTEN | RL2 - STARK GEFÄHRDET | KEIN SPEISEPILZ

Bezeichnung

Dattelbrauner Ellerling, Radialsteifiger Ellerling, Gestreifter Ellerling, Graublättriger Ellerling, Cuphophyllus colemannianus

Gattung

Cuphophyllus, Ellerlinge

Verwechslung

Diese Art finden

Der Dattelbraune Ellerling ist ein typischer Wiesenpilz. Die Art kann auf ungedüngten Wiesen, nicht oder extensiv bewirtschafteten Weiden oder auch mal grasigen Wegesrändern gefunden werden. Neben der Vorliebe für ungedüngte Wiesen scheint die Art auch eine Vorliebe für eher saure Böden zu besitzen.

Finden kann man den Dattelbraunen Ellerling eigentlich fast nur im Herbst. Die Hauptsaison dürfte vor allem im Oktober und teilweise auch noch im November (bis zum ersten harten Frost) liegen. Der Dattelbraune Ellerling ist sehr selten. befindet sich deshalb auf der Roten Liste bedrohter Arten und hat dort den Status RL2 - stark gefährdet erhalten.

Unser Fund des Dattelbraunen Ellerlings stammt vom Rande einer extensiv bewirtschafteten Weide und wurde im Landkreis Altötting zur Monatsmitte im Oktober gemacht. Es befanden sich dabei drei Fruchtkörper in relativ jungem Wachstumstadium in direkter Nähe zueinander. In unmittelbarer Umgebung liesen sich zahlreiche Jungfernellerlinge und Schwärzende Saftlinge finden. 

Wenige Wochen später gelang in der gleichen Region aber an anderer Stelle, tatsächlich sogar nach dem ersten Wintereinbruch im November, der Zweitfund. Es ließen sich - trotz langsam wieder abtauender Schneedecke - zahlreiche ausgewachsene Dattelbraune Ellerlinge auf einer Saftlingswiese mit einzeln stehenden Kiefern finden.

Speisewert & Verwendbarkeit

Der Dattelbraune Ellering ist ungiftig und könnte theoretisch verzehrt werden. Auf Grund der Seltenheit des Dattelbraunen Ellerings sollte die Art auf keinen Fall für Speisezwecke gesammelt werden und im Habitat verbleiben. In Deutschland sind alle Arten aus der Gattung der Ellerlinge durch die Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt. Ellerlinge dürfen deshalb grundsätzlich nicht gesammelt werden und müssen im Habitat verbleiben.



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Beschreibung

Der Dattelbraune Ellerling erreicht einen Hutdurchmesser von maximal sechs Zentimetern. Die Hutoberseite ist namensgebend dattelbräunlich gefärbt. Tatsächlich erinnert der Dattelbraune Ellering in Punkto Form, Farbe und Größe vor allem jung und vom ersten Eindruck oft stark an die Fingerhutverpel. Die Hutoberseite fällt aufgeschirmt schwach gebuckelt und feucht klebrig-schmierig aus. Die Huthaut kann beim Aufschirmen wellig einreißen.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Dattelbraunen Ellerling weißgräulich bis graubräunlich gefärbte Lamellen. Die Lamellen fallen “ellerlingstypisch” aus. Die Lamellen sind vergleichsweise dick, weich und am Stiel angewachsen. Die Lamellen laufen weit am Stiel herab und stehen vergleichsweise weit voneinander entfernt. Die Lamellen fallen queraderig miteinander verbunden aus. Die Lamellenschneiden sind glatt. Das Sporenpulver ist weiß gefärbt.

Der Stiel der Dattelbraunen Ellerlinge ist weißlich bis weißbräunlich gefärbt, wobei der Stiel in Richtung der Basis fast immer komplett weißlich ausfallen soll. Der Stiel erreicht eine Länge von maximal acht und einen Durchmesser von maximal zwei Zentimetern. Der Stiel kann etwas schuppig rau ausfallen und ist auch bei jungen Fruchtkörpern röhrig hohl. 

Der Dattelbraune Ellerling besitzt weißliches bis weißbräunliches Fleisch. Das Fleisch besitzt eine weiche Konsistenz und fällt vergleichsweise dünn aus. Die Art besitzt keinen besonderen Geruch und eine milde Geschmacksprobe.

Kernmerkmale

  • Erscheinen auf nicht oder extensiv bewirtschaften Flächen (Wiesen, Weiden, etc.)
  • Typische, satte & matte dattelbraune Hutfarben
  • Lamellen dick, weit voneinander entfernt stehend & herablaufend
  • Weißlicher, röhrig hohler & etwas schuppig rauer Stiel
  • Fleisch weißlich bis weißbräunlich
  • Unbedeutender Geruch
  • Überdurchschnittliche Größe & Dickfleischigkeit für einen Ellerling

Synonyme

Camarophyllus colemannianus, Hygrocybe colemanniana, Hygrocybe subradiata sensu auct., Hygrophorus colemannianus, Hygrophorus subradiatus sensu Kühne