Bergporling, Bondarzewia mesenterica
Bergporlinge sind Wurzelparasiten und typische Nadelwaldbewohner, die typischerweise vom Sommer bis in den Herbst hinein in höheren Lagen an Weißtanne gefunden werden können. Bergporlinge sind jung essbar und sollen frisch eine angenehme Konsistenz und einen milden Geschmack besitzen. Alte Fruchtkörper sollen zäh ausfallen und einen teils brennend scharfen Geschmack besitzen und sind dann nichts mehr für die Küche. Typisch für den Bergporling sind das Erscheinen in höheren Lagen bei Nadelholz, gern Weißtanne, die ausgewachsen riesigen Fruchtkörper mit einem Durchmesser von bis zu zwei Metern, die fächerartigen, aus einem Strunk entspringenden & ineinander verwachsenen Fruchtkörper, die samtige bis filzige und hellbräunliche Hutoberseite, die weißen bis weißgelben & unregelmäßig geformten Poren auf der Hutunterseite, der große, wuchtige & sehr festfleischige Stiel, der tief im Erdreich steckt & oft bis zu den Wurzeln des befallenen Baumes reicht, das weißliche bis weißgelbliche Fleisch mit jung angenehmer Konsistenz und angenehmen Geschmack / im Alter zäh & scharf.
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Essbar: Riesenporling, Meripilus giganteus
- Essbar: Schwefelporling, Laetiporus Sulphureus
- Essbar: Schuppiger Porling, Polyporus squamosus
- Essbar: Klapperschwamm, Maitake, Grifola frondosa
- Essbar: Eichhase, Polyporus umbellatus
- Essbar: Nadelholzschwefelporling, Laetiporus montanus
- Ungenießbar: Gelbgrüner Kammporling, Laeticutis cristata
- Ungenießbar: Nadelholzbraunporling, Phaeolus schweinitzii
Diese Art finden
Der Bergporling ist ein Wurzelparasit und typischer Nadelwaldbewohner. Der Bergporling befällt dabei bevorzugt die Weißtanne, kann seltener aber auch auf anderem Nadelholz gefunden werden. Finden kann man den Bergporling vom Sommer bis in den Herbst hinein.
Der Bergporling besitzt eine Vorliebe für höhere Lagen und ist, gerade im Vergleich zum Massenpilz Riesenporling, überregional deutlich seltener zu finden. Die Art wird in Deutschland bisher aber dennoch nicht als selten beschrieben.
Unser Erstfund der Art stammt aus einem Bergmischwald und wurde Anfang September am Fuße einer Weißtanne gemacht.
Speisewert und Verwendbarkeit
Der Bergporling wird in der Regel als jung essbar beschrieben. Die Art soll jung eine angenehme Konsistenz und einen milden Geschmack besitzen. Mit zunehmendem Alter wird das Fleisch aber dann doch immer zäher und der Geschmack soll brennend scharf ausfallen. Wer große Porlinge gerne für Speisezwecke sammeln möchte, der ist aus der Erfahrung heraus mit Massenpilzen wie dem Schwefelporling oder auch dem Riesenporling deutlich besser bedient, als mit dem Bergporling.
Beschreibung
Der Bergporling kann enorm große Fruchtkörper mit einem Durchmesser von bis zu zwei Metern ausbilden. Im Durchschnitt bleibt es aber bei einem Durchmesser zwischen dreißig und achtzig Zentimetern bei ausgewachsenen Fruchtkörpern.
Die Fruchtkörper der Bergporlinge besitzen eine fächerartige und ineinander verwachsene Form. Die einzelnen Hüte entspringen dabei aus einem gemeinsamen Strunk. Der Rand der einzelnen Hüte fällt wellig aus. Die Hutoberseitseite ist in der Regel hellbräunlich gefärbt und fällt samtig aus.
Auf der Hutunterseite befinden sich beim Bergporling weißlich bis weißgelblich gefärbte Poren. Die Poren sind unregelmäßig geformt und können rundlich, eckig oder länglich ausfallen. Das Sporenpulver ist weiß gefärbt.
Der oft große und wuchtige Stiel der Bergporlinge wurzelt meist relativ tief zwischen den Wurzeln des befallenen Substrates. Der Stiel ist in der Regel weißgelblich bis weißbräunlich gefärbt, wobei die Stielbasis gerne mit Erde behaftet ist und dementsprechend dunkler ausfällt. Der Stiel ist dick und kann je nach Alter eine harte bis fast schon holzige Konsistenz besitzen.
Der Bergporling besitzt weißliches bis weißgelbliches Fleisch, das vor allem jung eine eher weiche Konsistenz besitzt. Das Fleisch besitzt einen angenehmen pilzig-würzigen Geruch. Jung und brauchbare Fruchtkörper besitzen eine milde, ältere und nicht mehr brauchbare Fruchtkörper eine brennend scharfe Geschmacksprobe.
Mit Guajak verfärben sich die Poren des Bergporlings intensiv bläulich. Mit Klalilauge verfärben sich die Poren gelblich. Die Huthaut des Bergporlings verfärbt sich mit Kalilauge orangebräunlich bis weinrötlich.
Kernmerkmale
- In höheren Lagen an Nadelholz, gerne Weißtann zu finden
- Ausgewachsen riesige Fruchtkörper, mit einem Durchmesser von bis zu zwei Metern möglich
- Fächerartige, aus einem Strunk entspringende & ineinander verwachsene Fruchtkörper
- Samtige bis filzige und hellbräunliche Hutoberseite
- Weiße bis weißgelbe & unregelmäßig geformte Poren auf der Hutunterseite
- Großer, wuchtiger & sehr festfleischiger Stiel, der tief im Erdreich steckt & oft bis zu den Wurzeln des befallenen Baumes reicht
- Weißliches bis weißgelbliches Fleisch mit jung angenehmer Konsistenz und angenehmen Geschmack / im Alter zäh & scharf
Bergporling oder Riesenporling?
Der Bergporling und der Riesenporling sind sich durchaus ähnlich. Beide können sehr große Fruchtkörper hervorbringen. Beide können auf Nadelholz erscheinen. Beide können ähnliche Farben besitzen. Hauptunterscheidungsmerkmal ist das Verhalten bei Verletzung. Während der Riesenporling bei Verletzung und auf Druck schwärzt, verfärbt sich der Bergporling auf Druck nie schwärzlich.
Synonyme
Bondarzewia montana, Grifola mesenterica, Grifola montana, Polyporus anax, Polyporus montanus, Boletus mesentericus, Cladomeris montanus, Cerioporus montanus