Bauchwehkoralle, Blasse Koralle, Ramaria pallida
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Essbar: Krause Glucke, Sparassis crispa
- Essbar: Breitblättrige Glucke, Sparassis brevipes
- Essbar: Gebirgskoralle, Ramaria largentii
- Essbar: Hahnenkamm, Ramaria botrytis
- Ungenießbar: Rotbraune Koralle, Ramaria rubella
- Ungenießbar: Verzweigte Becherkoralle, Artomyces pyxidatus
- Ungenießbar: Rosaspitzige Koralle, Ramaria rubripermanens
- Giftig: Kurzsporige Bauchwehkoralle, Ramaria spinulosa
Diese Art finden
Die Blasse Koralle, besser bekannt unter dem Namen Bauchwehkoralle, ist ein Symbiosepilz, der in verschiedenen Waldarten gefunden werden kann. Die Art kann sowohl in Laub- als auch Misch- und Nadelwäldern gefunden werden. Besonders gerne scheint die Art eine Symbiose mit Buchen einzugehen.
Die Bauchwehkoralle bevorzugt kalkreiche Böden und wird als vergleichsweise selten beschrieben. Sie befindet sich deshalb auf der Roten Liste bedrohter Arten und hat dort den Status „RL3 – gefährdet“ erhalten. Finden kann man die Bauchwehkoralle vom Sommer bis in den Herbst hinein. Hauptsaison dürfte die Art von August bis Oktober haben.
Giftwirkung
Der Name Bauchwehkoralle deutet es schon an – die Art ist kein Speisepilz. Es drohen nach einer Latenzzeit von ungefähr einer Stunde mittelschwere Magendarmstörungen mit Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall. Bleibende Schäden sind aber zum Glück nicht zu erwarten.
Beschreibung
Die Bauchwehkoralle bildet stattliche Fruchtkörper mit einem Durchmesser von bis zu über zwanzig Zentimetern im Durchmesser aus. Die Farben sind insgesamt zwar tatsächlich namensgebend “blass” (Blasse Koralle), variieren aber von weißgelblich über hellcremebräunlich zu fleischrötlich. Manchmal sind auch etwas intensivere hellbraune oder hellrosa Farben zu beobachten.
Charakteristisch für die Bauchwehkoralle die die oft vergleichsweise dicken Strünke und die mit stumpfen Zähnchen besetzten Endästchen, die vor allem jung etwas intensiver gefärbt ausfallen können als der Rest des Fruchtkörpers. Das Sporenpulver der Bauchwehkoralle ist weißgelblich gefärbt.
Der Strunk der Bauchwehkoralle kann vergleichsweise dick ausfallen und unterscheidet sich farblich in der Regel nicht vom Rest des Fruchtkörpers. Nur der ggf. unterirdisch wachsende Teil des Fruchtkörpers kann manchmal blasser und dann schon fast reinweißlich gefärbt ausfallen. An Druckstellen kann sich die Bauchwehkoralle braun- oder rostfleckig verfärben.
Die Bauchwehkoralle besitzt weißliches, festes und ergiebiges Fleisch. Die Art besitzt einen unangenehm säuerlich-seifigen Geruch, der uns bei unseren Fund exakt an den Geruch alter, überständiger Breitblättriger Glucken erinnert hat. Auch eine schwache, aber deutlich wahrzunehmende, würzige Maggi-Komponente hat sich in den Geruch gemischt. Die Geschmacksprobe kann vergleichsweise mild, oder auch mal säuerlich-adstringierend bis bitterlich ausfallen.
Kernmerkmale
- Typischerweise in der Nähe von Buchen auf kalkreichen Böden zu finden
- Typischer, seifiger Maggi-Geruch (ähnlich der Breitblättrigen Glucke)
- Relativ helle Farben (weißlich, hellgelblich), aber immer irgendwie rosastichig
- Spitzen mit stumpf wirkenden, zahnähnlichen Erhebungen & intensiver rosastichig
- Druckstellen rostbräunlich verfärbend
- Geschmacksprobe leicht bitterlich, aber nicht extrem unangenehm
- Sporen im Durchschnitt 10,8 x 5,5 / Q-Wert: 1,96
Synonyme
Ramaria mairei, Ramaria pallida f. lactea, Clavaria pallida, Ramaria pallida var. microspora